2. Hamburger stARTcamp: Kultur in Interaktion

Veröffentlicht von Christian Holst am

Am 21. September 2018 findet in der HafenCity Universität (HCU) das zweite Hamburger stARTcamp statt. Und zwar als stARTcamp+. Soll heißen, es ist nicht bloß ein stARTcamp, sondern eine Mischung aus Konferenz und Barcamp. Auf diese Weise wollen wir die Stärken beider Formate miteinander vereinen: Das Spontane, Unkomplizierte, Partizipative eines Barcamps mit der inhaltlichen Qualität und dem thematischen Fokus einer Konferenz. Konkret sieht das so aus, dass es zum Einstieg in den Tag zunächst drei Keynotes gibt und zwar von Kathrin Passig, Susanne Schuster und Jens Bley vom eCulturelab an der HCU. In diesen Keynotes soll der thematische Rahmen der Veranstaltung abgesteckt werden, der da lautet «Kultur in Interaktion – Co-Creation im Kultursektor». Kathrin Passig wird daher darüber sprechen, wie sich im eng getakteten Kultur-Alltag mit knappen personellen Ressourcen und  strengen Routinen noch Raum für Innovationen und Kreativität schaffen lässt. Vielleicht muss man nämlich gar nicht alles selbst machen. Susanne Schuster (Hauptsache frei) zeigt in ihrem Vortrag, wie digitale Medien und Algorithmen den ehemals passiven Theaterzuschauer zum Mitautoren des Abends macht. Und Jens Bley wird schließlich das Smartsquare-Projekt vorstellen, das als ein Beispiel für einen interaktiven Erlebnisraum einer Stadt steht, an dem nicht nur verschiedene Partner beteiligt sind, sondern auf dem jeder Besucher auch sein persönliches Erlebnis selbst mitkreiert.

Im Anschluss an die Vorträge wird es vier Slots mit Sessions geben. Die Hälfte davon bieten wir als Curated Sessions an. Das heißt, es handelt sich um vorab angefragte Sessions, die das Thema Interaktion und Co-Creation näher beleuchten. Da wird es dann zum Beispiel darum gehen, wie Nutzerdaten in die Entwicklung von Kulturangeboten einfließen können, um Crowdfunding, Creative Commons, Chatbots, die Rolle von Prosumenten, also Personen, die gleichermaßen Konsument wie Produzent sind, digital-analoge, partizipative Veranstaltungsformate und die Frage, wie sich denn so etwas Zufälliges und Unvorhersehbares wie Co-Creation aus Einrichtungssicht managen lassen soll.

Aber warum ist das Thema überhaupt wichtig? Unsere Überelegungen setzen bei dem Umstand an, dass durch die Digitalisierung die Grenzen zwischen Sender und Empfänger, zwischen Produzent und Konsument verschwimmen. Kulturerlebnisse und -kommunikation werden immer öfter zu ko-kreativen Prozessen. Das heißt, sie werden von allen Beteiligten aktiv mitgestaltet. Manchmal bewusst, zum Beispiel wenn Kulturbesucher oder -fans sich an einer Crowdfunding-Kampagne beteiligen, manchmal unbewusst, zum Beispiel, indem man als Nutzer durch einen Ticketkauf Daten generiert. Gerade für den angebotsorientiert denkenden Kultursektor wirft das viele Fragen auf: Wie wird diese Entwicklung unser Verständnis von Kultur, das Kulturangebot und die Kulturkommunikation verändern? Welche neuen Formate und Formen entstehen? Wie verändert es die Städte und Kontexte, in denen wir leben und arbeiten?

Mit diesen und ähnlichen Fragen werden sich also die Keynotes und die eine Hälfte der Sessions beschäftigen. Die andere Hälfte der Sessions dagegen wird (thematisch) offen bleiben und erst am Tag der Veranstaltung selbst festgelegt. (Natürlich dürfen auch die einen Bezug zum Thema haben.) Vorschläge sind auch jetzt schon willkommen, können aber genauso erst in der Eröffnungsrunde des Camps selbst eingebracht werden. Die Tickets sind bereits im Verkauf. Aktuell gibt es noch einige ganz wenige zum besonders attraktiven Early-Bird-Tarif von 35 EUR. Wenn das Kontingent aufgebraucht ist, kosten die Tickets 50 EUR. Der Hashtag ist #schh18. Ich hoffe, wir sehen uns beim stARTcamp!

P.S.: Ein großer Dank gebührt der Nordmetall-Stiftung, die uns finanziell unterstützt und auf diese Weise das Konzept stARTcamp+ mit den Keynotes überhaupt erst ermöglicht!


1 Kommentar

Die 10 wichtigsten Bücher zu Kulturmanagement und Digitalisierung | christianholst.de · 9. Januar 2019 um 10:32

[…] mit dem Titel Kultur in Interaktion erscheinen. «Kultur in Interaktion» war auch das Motto des letztjährigen Hamburger stARTcamps. Kathrin Passig hatte in ihrem Vortrag festgestellt, dass es bislang noch recht wenig bis gar […]

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