Kulturmanagement – Eigene Disziplin oder „BWL für Arme“?

Vor einiger Zeit fragte Hannes Tronsberg auf Twitter, warum es eigentlich Kulturmanagement als eigene Disziplin brauche? Schließlich gebe es – trotz bestimmt bestehender Besonderheiten und Eigenheiten gegenüber anderen Branchen – auch kein Schuh- oder Automanagement. Dass Kulturmanagement als eigene Disziplin und nicht als ein Teilgebiet der BWL oder Management Studies geführt werde, koppele sie von aktuellen Erkenntnissen ab und verlangsame ihren Fortschritt dadurch.

Tatsächlich lassen sich schnell Beispiele finden, die Hannes These erstmal untermauern. Eins meiner Lieblingsthemen in diesem Zusammenhang ist das verkümmerte Verständnis von Marketing, das im Kulturbereich oftmals anzutreffen ist. Da wird ein wirklich sehr gut und umfassend ausgearbeiteter Forschungs- und Wissensstand weitgehend links liegen gelassen, weil man glaubt, er wäre nicht anwendbar auf den Kulturbereich. Tatsächlich liegt das Problem aber vor allem darin, dass man im Kulturmanagement bis heute von einem Marketingverständnis aus der Gründungszeit der Disziplin Kulturmanagement ausgeht. Vor 30-40 Jahren basierte Marketing noch stark auf einer goods-dominated Logic (GDL), Marketing war vor allem Industrieproduktemarketing, bei dem bestimmte Produkte auf einen Bedarf am Markt hin entwickelt, hergestellt und vertrieben wurden. (mehr …)

Mit 11 Studenten nach Hongkong: Praxisprojekt Content Marketing

Letzten Oktober war ich mit einem Jahrgang von Cast / Audiovisual Media-Studenten und zwei Dozenten-Kollegen in Hong Kong. Im Kurs „Social Media-Marketing und Content-Strategie“ durften wir im Auftrag der Stadt Zürich die Social-Media-Kanäle Zurich meets Hong Kong bespielen und vom gleichnamigen Städtefestival berichten. Ein tolles und spannendes Projekt, über das Weiterlesen…

«Innovative Storytelling in Digital Media» an der HAW

Im gerade zu Ende gehenden Wintersemester hatte ich das Vergnügen, gemeinsam mit dem Dramaturgie-Professor und Storyteller aus Leidenschaft Wolfgang Willaschek und dem Fotografie-Professor Vincent Kohlbecher den Kurs Innovative Storytelling in Digital Media an der HAW Hamburg machen zu dürfen. Ein Kurs, der sehr viel Spaß gemacht hat, auch weil er ein schönes Beispiel für die Vorzüge interdisziplinären und interkulturellen Arbeitens ist. In jeder Gruppe waren Studenten verschiedener Fachbereiche sowie mindestens ein Austauschstudent. Aufgabe war es, auf Basis von Foto-Projekten von Studenten von Vincent Kohlbecher Geschichten zu entwickeln und mit digitalen Medien zu erzählen. Mehr Vorgaben gab es nicht. Nicht alle Projekte sind jetzt nach Abschluss des Kurses online, aber die, die es sind, möchte ich hier gern empfehlen.

Die Fotografie Chronologie des Fallens von Gertje König überträgt das Gemälde „Höllensturz der Verdammten“ von Rubens in eine heutige Ästhetik und Fragestellung. Die Studenten zerteilten das Bild und setzten es als Mosaik in Instagram wieder zusammen. Außerdem nahmen sie die Angst vor dem Absturz zum Ausgangspunkt für eine Reihe von Interviews über die Ängste heutiger Menschen. Zitate und Stichworte aus diesen Interviews sind in Form von Texttafeln in den Instagram-Account integriert und mit den – zum Teil auch animierten Mosaikbildern – kombiniert. (mehr …)