Christian Holst

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Schlagwort: Kino

  • Orchesterkino

    Nach den Erfolgen von Rhythm Is It und Trip to Asia scheinen Orchesterfilme Konjunktur zu haben. Heute hat der Film The Promise of Music beim Beethovenfest in Bonn Europapremiere. Es geht darin um die Vorbereitungen des Simon Bolivar Youth Orchestras unter Leitung von Gustavo Dudamel auf ein Konzert beim Beethovenfest 2007.

    Im Oktober folgt dann ein weiterer Orchesterfilm: Eroica – Kent Nagano dirigiert Monumente der Klassik. Termine und Kinos findet man in diesem PDF. Der Film, dem weitere fünf folgen sollen, besteht aus einem Konzertmitschnitt, einem Dokumentarteil der das Orchester und den Dirigenten bei der Arbeit zeigt sowie Trickfilmsequenzen über den jeweiligen Komponisten enthält.

  • Theater fürs Kino: Wolke 9

    Als Freitagsabendkinoprogramm standen Mammia Mia und Wolke 9 zur Auswahl, über beide Filme hatte ich viel Gutes gehört (hier oder hier z.B.). In einem Anflug intellektueller Dünkelhaftigkeit entschieden wir uns schließlich für die anspruchsvollere Variante »Wolke 9«: statt eines wahrscheinlich sehr vergnüglichen, leichtfüßigen Kinovergnügens ein merkwürdig zahnloser Problemfilm über das Fremdgehen im Rentneralter. Die Geschichte ist schnell erzählt: die seit 30 Jahren einigermaßen glücklich verheiratete Inge fängt eine außereheliche Affäre an, verliebt sich, will sich schließlich von ihrem Mann trennen und gibt damit den Anstoß für einen tragischen Showdown.

    Die dogma-artige Einfachheit der filmischen Mittel, die dramaturgisch wenig raffinierte Geschichte und das ausgestellte Können der Schauspieler lassen den Film sehr theatermäßig, d.h. bewusst artifiziell und wohlgesetzt rüberkommen. Es würde mich nicht wundern, wenn noch diese Saison die ersten Bühnenadaptionen Premiere haben würden. Es ist so eine Art Adaption des epischen Theaters für die Filmkunst: keine Spur von medialer Selbstvergessenheit, die eigentlich die Stärke des Kinos ist. Vermutlich liegt es genau daran, dass der Film keinen Sog erzeugt, sondern trotz des eigentlich dankbaren Themas staubtrocken und, wie gesagt, merkwürdig zahnlos bleibt.