Eigentlich schien es, als sei Nike Wagner im Rennen um die Nachfolge von Wolfgang Wagner bereits klar abgehängt, nachdem Eva Wagner-Pasquier nach zunächst gemeinsamer Bewerbung mit Nike zur Feindin Katharina übergelaufen war und mit der ein Konzept eingereicht hatte. Nikes kürzlich gemachte Äußerung, sie werde bei der Bewerbung weiter dran bleiben, klang daher eher nach verbittertem Trotz als nach einer realistischen Chance. Jetzt zaubert sie mit Gérard Mortier einen Partner als Trumpf aus dem Ärmel, der stechen dürfte, wenn der Stiftungsrat auf Basis der fachlich-künstlerischen Kompetenz über Wolfgang Wagners Nachfolge entscheiden sollte.
Die FAZ hat das wirklich bühnenreife Ränkespiel heute ausführlich geschildert und kommentiert:
Julia Spinola jubelt über die Bewerbung Mortiers und Patrick Bahners kommentiert die neue Konstellation. In einem kurzen Abriss wird die einzigartige Geschichte des Familienunternehmens Bayreuther Festspiele nachgezeichnet. Und zuletzt gab es noch die Befürchtung, dass Wolfgang Wagner angesichts der neuen Situation einen Rücktritt vom Rücktritt macht.