Christian Holst

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Schlagwort: Uraufführungen

  • Liebenswerter Anachronismus

    Die Frankfurter Rundschau berichtet über den Trend an deutschen Bühnen, erfolgreiche Romane wie Feuchtgebiete oder Tintenherz zu Theaterstücken umzuarbeiten (Irgendwo gab es doch bestimmt auch schon eine Bühnenfassung von Harry Potter!?). So hat man nicht nur eine Uraufführung zu vermelden, die eine gesunde Verankerung in der Jetztzeit nahelegt, sondern auch die Hoffnung, trittbrettfahrend von dem Erfolg des Buches zu profitieren. Natürlich ist das durchaus legitim. Aber es ist auch eine weitere Bestätigung für meine schon öfters geäußerte These, dass das Theater längst nicht mehr das Medium gesellschaftlicher Selbstreflexion und Vordenkerei ist, sondern ein liebenswerter Anachronismus, der künstlerischen und unterhalterischen Trends nur mehr nachjagt. Das hat natürlich auch mit Geld zu tun. Warum sollte ein herausragender Dramatiker für das Theater schreiben, wenn er beim Film/Fernsehen ein Vielfaches verdient?