Christian Holst

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Schlagwort: Künstler

  • Sehenswert: Vicky Cristina Barcelona

    Mittlerweile fühle ich mich ohne privates DSL ziemlich gehandicapt und das Blog leidet offenkundig auch drunter. Nachdem ich die Anmeldepost vom DSL-Anbieter zweimal auf italienisch erhalten habe, bin ich auch nicht gerade guter Dinge, dass es jetzt ganz schnell gehen wird. Nichtsdestotrotz ein kurzer Kinotipp: Vicky Cristina Barcelona. Der perfekte Film für die aktuellen Temperaturen und die aktuelle Jahreszeit, denn dort geht es um zwei amerikanische Touristinnen, die ihren Sommer in Barcelona verbringen und jeweils eine Affäre mit einem spanischen Maler eingehen. Der Film ist wunderbar entspannt und witzig, obwohl eigentlich alles so kommt, wie man es kommen sieht. Aber Allen versteht es, die Geschichte virtuos und leicht in Szene zu setzen und gekonnt mit sämtlichen Klischees und Stereotypen zu jonglieren, die man über Spanier und Amerikanerinnen im Allgemeinen sowie Künstler und Touristinnen im Besonderen haben kann. Das funktioniert durch die freundliche Ironie, mit der ein lakonischer Erzähler aus dem Off durch die Ereignisse führt. Sehr empfehlenswert!

  • Nochmal: Gedopte Musiker

    Heute habe ich entdeckt, dass es vor kurzem einen kurzen Artikel im Focus über das auch hier bereits thematisierte Problem des »Dopings« bei Musikern gab. Dort werden ein paar interessante Zahlen genannt:

    • – 50 % der deutschen Orchestermusiker leiden unter Auftrittsangst, die über normales Lampenfieber hinausgeht. Speziell Stimmführer und Solisten sind gefährdet.
    • – Ein Drittel bekämpft die Angst mit Alkohol und Betablockern.
    • – 20% sind über das Ausmaß der eingenommenen Mittel besorgt.

    Focus Nr. 15/2008, S. 68.

  • Lang Lang gedopt?

    Durch ein Interview mit dem Pharmakologen und Doping-Experten Fritz Sörgel, das ich gerade gehört habe, bin ich auf ein sehr interessantes Tabuthema gestoßen und zwar: Doping im Kulturbereich. Das klingt vielleicht erstmal nach einem blöden Witz, ist aber durchaus nicht so gemeint. Kürzlich schrieb ich im Zusammenhang mit Trip to Asia über den immensen Leistungsdruck bei Musikern. In dem Film klang bereits an, dass Alkoholkonsum für manchen eine Strategie sein kann, diesen Druck zu kompensieren. Allerdings ist Alkohol natürlich keine leistungssteigernde Substanz im Sinne des Doping.

    Wohl aber sind es die nach Sörgel in Musikerkreisen ebenfalls durchaus verbreiteten Beta-Blocker, die gegen Nervösität und Panik helfen, indem sie die durch Stress und Belastung steigende Herzfrequenz senken; indirekt erhöhen sie so auch die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit. Wer sich als Instrumentalist in einem Wettbewerb oder Probespiel auf diese Weise einen Vorteil verschafft, würde im Sport als gedopt gelten. Ritalin, das zur Behandlung von ADS eingesetzt wird, wirkt bei gesunden Menschen als »Brainbooster« und wird deswegen auch bei Lernstress eingeworfen. Ein Schauspieler, der Faust oder Wallenstein zu spielen hat, kommt da sicher auch leicht in Versuchung. Vielleicht muss zukünftig nicht nur bei der Olympiade und der Tour de France kontrolliert werden, sondern auch bei den Salzburger Festspielen?