Lang Lang gedopt?

Veröffentlicht von Christian Holst am

Durch ein Interview mit dem Pharmakologen und Doping-Experten Fritz Sörgel, das ich gerade gehört habe, bin ich auf ein sehr interessantes Tabuthema gestoßen und zwar: Doping im Kulturbereich. Das klingt vielleicht erstmal nach einem blöden Witz, ist aber durchaus nicht so gemeint. Kürzlich schrieb ich im Zusammenhang mit Trip to Asia über den immensen Leistungsdruck bei Musikern. In dem Film klang bereits an, dass Alkoholkonsum für manchen eine Strategie sein kann, diesen Druck zu kompensieren. Allerdings ist Alkohol natürlich keine leistungssteigernde Substanz im Sinne des Doping.

Wohl aber sind es die nach Sörgel in Musikerkreisen ebenfalls durchaus verbreiteten Beta-Blocker, die gegen Nervösität und Panik helfen, indem sie die durch Stress und Belastung steigende Herzfrequenz senken; indirekt erhöhen sie so auch die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit. Wer sich als Instrumentalist in einem Wettbewerb oder Probespiel auf diese Weise einen Vorteil verschafft, würde im Sport als gedopt gelten. Ritalin, das zur Behandlung von ADS eingesetzt wird, wirkt bei gesunden Menschen als »Brainbooster« und wird deswegen auch bei Lernstress eingeworfen. Ein Schauspieler, der Faust oder Wallenstein zu spielen hat, kommt da sicher auch leicht in Versuchung. Vielleicht muss zukünftig nicht nur bei der Olympiade und der Tour de France kontrolliert werden, sondern auch bei den Salzburger Festspielen?


1 Kommentar

Nochmal: Gedopte Musiker � Kulturblogger · 8. Mai 2008 um 12:51

[…] habe ich entdeckt, dass es vor kurzem einen kurzen Artikel im Focus über das auch hier bereits thematisierte Problem des »Dopings« bei Musikern gab. Dort werden ein paar interessante Zahlen […]

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