Christian Holst

Kulturmanagement :: Kulturmarketing :: Digitale Transformation


Schlagwort: Best practice

  • stART als Trendmarke ’09 nominiert (Best practice IX)

    Der Erfolg der stART.09 wurde heute zusätzlich zu den weitestgehend positiven Rückmeldungen der Besucher mit der Nominierung als Trendmarke 2009 noch einmal bestätigt. Der Wettbewerb wird veranstaltet von der Berliner Agentur causales und ist so eine Art Oscar des deutschsprachigen Kulturmanagements. Laut heutiger Pressemitteilung «zeichnet (er) die erfolgreichsten Marketingstrategien von Kulturprojekten und die engagiertesten Kulturvermittler im deutschsprachigen Raum aus». Die Preisvergabe findet am 29. Oktober im Rahmen der Kulturmarken-Gala in Berlin statt. Bitte kräftig die Daumen drücken!

    Die Stadt Duisburg macht etwas richtig: Neben der stARTconference wurde auch Karl Janssen, twitternder Kulturdezernent der Stadt, beim Award nominiert – als «Kulturmanager des Jahres».

  • Deutsches Kulturmodell rabiat verteidigen (Best practice III)

    Ich hatte es schon im Beitrag zur NPO-Blogparade gesagt, dass das deutsche Kulturmodell durchaus Grund gibt, stolz darauf zu sein. Die Intendantin der Berliner Philharmoniker, Pamela Rosenberg, sieht das offenbar ähnlich. Sie wird im Zusammenhang mit den immensen, existenzbedrohenden Problemen amerikanischer Kultureinrichtungen in der Zeit mit folgender Aussage zitiert:

    Das deutsche Modell ist absolut das beste. Man muss es rabiat verteidigen.

    Noch scheinen deutsche Sponsorengelder sicher, Sponsoren wie Autostadt oder Deutsche Bank machen betont auf zuversichtlich. Trotzdem: diese Gelder hängen von der Willkür der Geber ab, deren Reaktion auf einen eventuellen nächsten Schock wohl keiner vorhersagen kann. Deswegen nehme ich Rosenbergs Zitat zum Anlass, das deutsche Kulturmodell als solches ebenfalls als Best practice in meiner kleinen Reihe aufzuführen.

  • Best Practice II: Bayerische Philharmonie

    Die lebhafte Diskussion zu Armin Kleins »Der exzellente Kulturbetrieb« veranlasste mich zu der Behauptung, ich würde keine Kultureinrichtungen kennen, die so schlecht arbeiten würden, wie Klein es in seinem Buch als allgemeines Niveau suggeriert. Ich muss gestehen, dass mir mittlerweile doch zwei bis drei eingefallen sind, die wirklich ziemlich unprofessionell arbeiten. Trotzdem scheinen mir diese Negativ-Beispiele lange nicht so repräsentativ, wie Klein nahelegt und wie es auch in der Diskussion über das Buch immer wieder behauptet wurde. Deswegen habe ich mir vorgenommen, ab und an über Kultureinrichtungen zu schreiben, in denen mit klarem Ziel vor Augen etwas bewegt wird, wo neue Konzepte erprobt werden, neue oder gute alte Ideen Wirklichkeit geworden sind und die die unvergleichliche Vielfalt, Leistungsfähigkeit und vor allem auch Breitenwirkung des deutschen Kulturlebens veranschaulichen.

    Ein Beispiel für solch eine ambitionierte Kultureinrichtung mit anspruchsvollem, stimmigem Konzept ist die Bayerische Philharmonie. Der Verein bietet ein umfassendes Angebot von der Vermittlung der Grundlagen des symphonischen Musizierens in der Kinderphilharmonie über Kammermusikkurse mit Solisten der drei großen Münchner Orchester und Professoren bis hin zu Orchesterakademien mit Dirigenten wie Sir Colin Davis, Zubin Mehta oder Esa-Pekka Salonen. Wer Profi-Musiker werden will, kann also seine gesamte Ausbildungszeit über in der Bayerischen Philharmoine Ensembleerfahrung sammeln: mit neun Jahren in die Kinderphilharmonie München, mit 14 ins Münchner Jugendorchester, mit 19 oder 20 in die Junge Münchner Philharmonie bis er oder sie dann mit 26 oder 27 eine Stelle in einem Profi-Orchester antritt, Lehrer wird oder was auch immer.

    Aufgebaut hat das der Dirigent Mark Mast, der 1994 die Leitung des Münchner Jugendorchesters übernahm, damit aber nicht ganz ausgelastet war und das Programm in der oben beschriebenen Weise erweiterte, nebenbei aber auch noch Intendant des Schwarzwald Musikfestivals und der Sergiu Celibidache-Stiftung ist. Ein Kulturunternehmer also, wie ihn Armin Klein sich nicht besser hätte ausdenken können. 😉