Christian Holst

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Schlagwort: Sprache

  • Sprachverfall ist nur Sprachwandel

    Gerade bin ich auf einen sehr lesenswerten, erfrischenden Artikel des Germanisten Rudi Keller gestoßen, in dem er sich mit dem angeblichen, vielerseits beklagten Verfall der deutschen Sprache beschäftigt. Er zeigt anhand sehr sinnfälliger Beispiele, dass diese Sorge eigentlich unbegründet ist, dass die Fehler von heute die Regeln von morgen sein werden und dass das schon immer so gewesen ist.

    »Sprachzustände sind keine Endzustände von Prozessen, sondern flüchtige Episoden in einem potentziell unendlichen Prozess kultureller Evolution.« So bringt Keller seinen Ansatz auf den Punkt. Allein schon sein Stil zeigt, dass er damit einem unbedachten Umgang mit Sprache sicher nicht das Wort redet. Eher im Gegenteil, denn unbedacht ist es in seinen Augen, Sprache für statisch zu halten und mit dem (derzeit) regelkonformem Gebrauch des Genitivs oder des Kausalsatzes gleich das gesamte Abendland untergehen zu sehen.

  • Fehlbare werden verzeigt

    Am vergangenen Wochenende habe ich eine Weiterbildung gemacht, bei der es u.a. um Internationales Management ging. Dabei wurde auch besprochen, dass man die Unterschiede zwischen Ländern aus dem gleichen Kulturkreis leicht mal unterschätzt. Dass es in China oder Indien völlig anders zugeht als in Deutschland ist keine Frage und keine Überraschung. Mancher Unterschied zwischen Nachbarländern wie Schweiz und Deutschland dagegen schon, zumal wenn man der irrigen Meinung aufsitzt, hier werde die gleiche Sprache gesprochen. Passenderweise stach mir auf dem Pausenspaziergang, auf dem ich mir diese Erkenntnis noch einmal durch den Kopf gehen ließ, dieser Warnhinweis ins Auge: Warnschild