Vor einiger Zeit habe ich bemängelt, dass Strategiearbeit in den mittlerweile sehr zahlreichen Kulturmanagement-Ausbildungen keine Rolle spielt. (Eine Ausnahme macht die FH Merseburg.) Neuerdings gibt es einen Lehrgang Theater- und Musikmanagement an der LMU – wieder ohne Strategie. Man spricht zwar von «innovativen Konzepten» und «zukunftsorientierten Lösungsansätzen» und zeigt sich selbst sehr innovativ mit einem Blendid-Learning-Ansatz, d.h. einer integrierten Form aus Präsenzveranstaltungen und E-Learning. Die Dozenten sind hochkarätig, wenngleich sie alle in den Dunstkreis des Münchner Kulturklüngels zu gehören scheinen. Aber gut, von den Funktionären des Münchner Kulturlebens kann man sicher viel lernen. Unter den deutschen Städten hat nur Berlin noch mehr Kultur zu bieten. Trotzdem: die Strategiearbeit bleibt wieder auf der Strecke. Aber wer mit dem Gedanken spielt, sich dort zu bewerben, kann ja mal an folgender, strategisch relevanter, Fragestellung üben: Kann sich die Investion der Studiengebühren und Aufenthaltskosten in München je rentieren, angesichts der niedrigen Löhnen, die einem am Theater winken? 😉