Christian Holst

Kulturmanagement :: Digitale Transformation :: Künstliche Intelligenz


Schlagwort: Woody Allen

  • Zum Lachen: Whatever works

    Eigentlich strotzt Addy Woollens Woody Allens neuer Film «Whatever works» nur so vor zwar vorhersehbaren, aber eigentlich an den Haaren herbeigezogenen Wendungen: Ein alter, einsamer Misanthtrop (Seinfeld-Erfinder Larry David) nimmt eine hübsche, junge, ziemlich naive Ausreißerin bei sich auf. Die beiden heiraten sogar. Irgendwann taucht deren äußerst fromme Mutter auf, die kürzlich von ihrem Mann verlassen wurde, wenig später der ebenso fromme, reuige Ehemann. Kaum der bigotten Enge ihres Provinzdorfs ins weltoffene New York entflohen, machen beide eine ganz erstaunliche Entwicklung durch. Nebenbei versucht die Mutter hartnäckig ihre verheiratete Tochter anderweitig zu verkuppeln. Am Schluss, und das ist ja irgendwie die Hauptsache, hat aber jeder irgendjemanden und man feiert zusammen Silvester.

    Es ist sicher nicht die Geschichte, die den Film so sehenswert macht. Es ist einerseits der typische Humor, andererseits der virtuose Umgang Woody Allens mit dem Medium Film, das ironische Spiel mit dramatischen Floskeln und Kniffen, der Metablick aufs Geschehen. Einmal mehr ein Beweis, dass die großen Dramatiker unserer Zeit nicht mehr für das Theater schreiben. Dabei eignet sich der Film mit wenigen Protagonisten und Schauplätzen perfekt für die Bühne und wird früher oder später sicher seinen Weg dorthin finden. Aber es eben doch erst einmal ein Film. Hier der deutsche Trailer zum Film:

  • Sehenswert: Vicky Cristina Barcelona

    Mittlerweile fühle ich mich ohne privates DSL ziemlich gehandicapt und das Blog leidet offenkundig auch drunter. Nachdem ich die Anmeldepost vom DSL-Anbieter zweimal auf italienisch erhalten habe, bin ich auch nicht gerade guter Dinge, dass es jetzt ganz schnell gehen wird. Nichtsdestotrotz ein kurzer Kinotipp: Vicky Cristina Barcelona. Der perfekte Film für die aktuellen Temperaturen und die aktuelle Jahreszeit, denn dort geht es um zwei amerikanische Touristinnen, die ihren Sommer in Barcelona verbringen und jeweils eine Affäre mit einem spanischen Maler eingehen. Der Film ist wunderbar entspannt und witzig, obwohl eigentlich alles so kommt, wie man es kommen sieht. Aber Allen versteht es, die Geschichte virtuos und leicht in Szene zu setzen und gekonnt mit sämtlichen Klischees und Stereotypen zu jonglieren, die man über Spanier und Amerikanerinnen im Allgemeinen sowie Künstler und Touristinnen im Besonderen haben kann. Das funktioniert durch die freundliche Ironie, mit der ein lakonischer Erzähler aus dem Off durch die Ereignisse führt. Sehr empfehlenswert!