Missverständnisse im Windschatten von Uschis Ente
In meinen Augen hat der Schlager einen unverdient schlechten Ruf, denn Schlager können große Freude bereiten. Mein Lieblingsschlager ist »Im Wagen vor mir« von Henry Valentino und Uschi. Als ich dieses Lied zum allerersten Mal gehört habe, habe ich lauthals gelacht, weil ich es für eine Parodie hielt. Bis heute höre ich dieses Lied wirklich gern, weil ich es nach wie vor ausgesprochen witzig finde und ich kein anderes Beispiel kenne, bei dem Ironie und Debilität eine so unverbrüchliche Ehe eingehen. Kurz zur Erinnerung: Henry Valentino genießt das einfache Glück einer entspannten Autofahrt (»so schön mit 90«) und hängt sich in den Windschatten von Uschis Ente. Uschi dagegen hält Henry für einen geilen alten Bock (wer könnte es ihr verübeln, bei diesem wunderbar lässig dahergegrunzten »Ra-daa – ra-daa – radadadadaa«?) und kriegt es langsam mit der Angst zu tun. Schließlich fährt sie sogar vorzeitig von der Autobahn ab, um sich »hinter irgendwelchen Hecken« zu verstecken und kommt dadurch zu spät nach Hause.
Ein richtiges kleines Drama, was sich da abspielt und uns wieder einmal vor Augen führt, dass Männer und Frauen einander einfach nicht verstehen können.
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