Auch für das Wattenmeer gibt es eine musikalische Entsprechung: Die Barock-Musik. Auf den ersten Blick überaus langweilig, wenn man genauer hinhört jedoch von unvergleichlichem Reichtum und Schönheit.
(1) Bei Bach empfiehlt es sich natürlich, gleich eine eigene Liste anzulegen. So wie Y. aka beisasse das in seinem Eintrag Das Evangelium nach St. Johann Sebastian getan hat. Wie ich in den Kommentaren zu diesem Eintrag schon angemerkt habe, würde ich – sollte ich mich entscheiden müssen – bei den Motetten Singet dem Herrn wählen. Da hat man alles, was Bach ausmacht auf engstem Raum: unerreichte Kontrapunktik, doppelchörige Koloraturen, Choralsatz, tiefen, religiösen Ernst und eine unvermeidliche kleine Fuge am Schluss.
(2) Monteverdis Marienvesper ist für mich ein Paradebeispiel für den Facettenreichtum des Barock, in diesem Fall des Frühbarock. Das ganze Werk atmet in locker pulsierenden Rhythmen, weit ausschwingenden Melodien und schwebenden Harmonien und ist dadurch von irgendwie ätherischem Charakter. (Aber gar nicht so esoterisch, wie meine Beschreibung jetzt klingt 😉 .)
(3) Henry Purcells The Fairy Queen ist eine Semi-Oper, so eine Art Schauspielmusik zu Shakespeares Sommernachtstraum. Neben einleitenden Instrumentalstücken und Tänzen kommen auch etliche Arien, Gesangsnummern und Chöre drin vor. Allesamt wunderschön, Prädikat: sehr empfehlenswert.
(4) Händel ist eigentlich nicht so mein Fall. Aber irgendwie darf er auch nicht fehlen, deswegen lege ich euch hier Quincy Jones‘ Soul-Fassung vom Messias ans Herz, die wirklich gut ist. Absolute Gute-Laune-Musik.
(5) Pergolesi ist so eine Art Mozart des Barock: genialer, frühreifer Künstler, jung gestorben. Und was bei Mozart das Requiem ist, ist bei Pergolesi das Stabat Mater. Es ist das letzte Werk, angeblich auch auf dem Sterbelager geschrieben, um das nachträglich allerlei Mythen und Legenden gesponnen wurden.
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