Jede Menge gute Tipps von Grönemeyer und einer von mir

Veröffentlicht von Christian Holst am

So, jetzt habe ich es im dritten Anlauf tatsächlich mal geschafft, die neue Grönemeyer-CD durchzuhören. Vorher hatte ich das immer mal versucht, aber auch immer gleich wieder sein gelassen, weil ich sie doof fand. Jetzt fand ich sie auch doof, aber ich saß nachts in Basel auf dem Bahnhof fest und mir war so langweilig, dass sogar das neue Grönemeyer-Album noch eine gewisse Abwechslung war. Also die CD ist wirklich doof. Die Musik ist ziemlich einfallslos und langweilig, was mal durch Streicherteppiche, mal durch auf alt geschminkte Sounds und mal durch penetrante Synthesizer-Klängen kaschiert werden soll. In ihren zweifelhaftesten Momenten klingt sie wie schlecht kopierte Brecht/Weill-Songs. Und das knödlige Gesinge ging mir diesmal auch gehörig auf den Sack.

Das Schlimmste sind aber die Texte. »Mensch« hat mir ja wirklich gefallen, auch gerade wegen der Texte (sehr schön z.B. »Dort und hier«). Aber da waren es auch recht allgemeine Themen, einfach die Hochs und Tiefs des menschlichen Daseins. Diesmal ist es politischer, gesellschaftskritischer, mahnender und das ist echt kaum erträglich: »Wir sitzen alle in einem Boot« oder »Es gibt genug für alle« oder »Die Erde ist freundlich, warum wir eigentlich nicht?« um nur mal ein paar Weisheiten aus dem Opener »Stück vom Himmel« zu zitieren. Ja, und Politiker sind faul, dumm und ideenlos, also mach du es besser und »vertritt deinen Punkt, aber zeug‘ immer von Respekt«, »lüge nicht«, »gib nie auf«, »genieße dich« usw. Dann sind wir ja für die Zukunft gerüstet, dank der vielen guten Tipps von Onkel Herbert.

Mein guter Tipp lautet: Lieber was anderes hören.

Kategorien: Musik

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