Filmpreis für Wagner
Nachdem ich neulich die E-Book-Fassung von Filmpreis für Wagner entdeckt habe, habe ich es mir auch prompt gekauft. Es ist wirklich interessant. Schulz denkt den schon häufiger geäußerten Gedanken, dass Wagners Musiktheater eine erstaunliche Nähe zum Film hat, konsequent zu Ende und plädiert dafür, seine Opern zukünftig lieber im Kino, am besten im 3D-Kino, aufzuführen.
Das neue an diesem Gedanken ist, die Darbietung von Wagners Opern Musikdramen konsequent an dessen Idealvorstellungen auszurichten, anstatt die Werke auf die Möglichkeiten des Theaters herunter zu brechen. Das ist heute meistens der Fall, obwohl inzwischen die technischen Voraussetzungen bestehen, es besser zu machen. Die Ironie dabei ist, dass das sog. Regietheater üblicherweise darauf abzielt, Wagners Werk auf »heutig« zu trimmen und das damit begündet, dass seine ästhetischen Vorstellungen überholt und dem 19. Jahrhundret verhaftet sind. Bei Schulz läuft es jedoch darauf hinaus, dass Wagners Ästhetik sehr modern ist, aber der Apparat Theater einfach völlig veraltet und unzureichend ist und dieser Ästhetik deswegen nicht gerecht wird.
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