Mit oder mit ohne Kruste
Gerade habe ich mir die Verfilmung von Herrn Lehmann auf DVD angesehen. Das Buch hatte mir ganz gut gefallen, aber dem Film merkt man leider an, dass er von einem Theatermann gemacht wurde, nämlich von Leander Haußmann. Die leicht absurde Banalität der Geschichte, die im Buch subtil, ironisch und genau beobachtet ist, wird hier bedeutungsschwanger und mit großer Geste ausgespielt: »Schweinebraten mit Kruste oder mit ohne Kruste? Das ist hier die Frage!« Und zwar eine ganz existenzielle. Es fehlt das Subtile, das Lockere, das Spöttische, das das Buch ausgemacht hat - all das, was »zwischen den Zeilen« steht, wie es so schön heißt. Aber ohne das ist »Herr Lehmann« nichts weiter als eine etwas zusammenhangslose, ziemlich langweilige Geschichte über einen Typen, der sein Leben nicht so recht auf die Reihe bekommt.
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