Künstler sind Überlebenskünstler
Künstler und Kreative sind in der Regel auch (Über-)Lebenkünstler. Für kreative Selbstbestimmung und -verwirklichung nehmen sie oftmals prekäre und ausbeuterische Arbeitsbedingungen in Kauf. Für einen besonders ausbeuterischen Fall wurde gerade der Raffzahn 07 vergeben, aber auch bei tarifvertraglich geregelten Beschäftigungsverhältnissen, z.B. am Theater nach NV Bühne, fragt man sich, wie man je auf einen grünen Zweig kommen soll. Auf den Nachdenkseiten gibt es einen Artikel zu dieser Problematik, in dem eine interessante Parallele zur Landwirtschaft gezogen wird. Denn dort arbeiten etwa so viele Menschen wie in kreativen Berufen, aufgrund intensiver Lobbyarbeit erfährt dieser Bereich aber ganz andere öffentliche Unterstützung. (Gut, der Erntehelfer wird davon auch nicht viel mitkriegen…)
Das ist auch deswegen absurd, weil die kreativen Berufe die Zukunftsfähigkeit des gesamten Landes gewährleisten und schon heute wesentlich zur Wohlstandssicherung beitragen und nicht nur – wie auf den Nachdenkseiten angeführt – anderen Menschen das Leben verschönern. Das zeigt ganz sinnfällig die Studie Talente, Technologie und Toleranz – wo Deutschland Zukunft hat des Berlin Instituts für Bevölkerung und Entwicklung zeigt. Je höher das kreative Potenzial einer Region, umso größer der wirtschaftliche Erfolg.
2 Kommentare
Berlin · 25. April 2008 um 13:19
Die Arbeitsbedingungen für Künstler an staatlich geförderten Bühnen sind häufig erschreckend. Besser geht es da schon den an Bühnen beschäftigten Handwerkern und Verwaltungsangestellten – tja so kann mans auch machen!!!
Die soziale und berufliche Situation von Künstlerinnen und Künstlern: ein Skandal « Das Kulturmanagement Blog · 13. März 2008 um 9:02
[…] in Kulturpolitik by Christian Henner-Fehr am März 13th, 2008 Via Christian Holsts Kulturblog bin ich auf die NachDenkSeiten aufmerksam geworden, die sich in einem Artikel mit der sozialen […]