Unternehmensberater-Oper
Vermutlich hat keiner Schwierigkeiten, sich eine rundum gut gemachte, humorvolle aber nicht oberflächliche TV-Serie über das Leben und Leiden von Unternehmensberatern vorzustellen. Schließlich gibt es zahlreiche gute Anwaltsserien wie »Boston Legal«, »Damages« oder selbst noch »Unschuldig«. Da ist der Unternehmensberater nicht weit entfernt. Aber eine Oper über Unternehmensberater? Das klingt doch eher nach einem dummen Scherz. Gibt’s aber echt. Von einem Komponisten, der auch schon eine Aids-Oper und eine Illegale-Einwanderer-Oper geschrieben hat.
Arnecke meint, neue Kompositionen müssten sich mit unserer Wirklichkeit befassen. Und glaubt wohl, es gehe allein um den Inhalt und da sei letztlich egal, über welches Medium der sich mitteile. Als Nietzsche eine Frühform der Schreibmaschine ausprobierte, sagte er: »Unser Schreibzeug arbeitet mit an unseren Gedanken« – das heißt, der Inhalt formuliert sich nicht unabhängig von seinem Träger. Und eine Oper über Unternehmensberater kommt mir da vor wie eine Bedienungsanleitung für einen DVD-Player, die in Keilschrift verfasst ist.
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Bio ist besser - auch bei Musik | Kulturblogger · 13. Juni 2008 um 22:48
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