Als Waldorfschüler ist man aus dem Unterrichtsfach Eurythmie mit der Vorstellung vertraut, Musik könne (und solle) nicht nur hör-, sondern auch sichtbar gemacht werden. Auch jahrelanger Unterricht in diesem Fach konnte mich von dieser These allerdings nie überzeugen. Worin sollte da ein Fortschritt oder Vorteil liegen? Ins Zweifeln, ob nicht doch etwas dran sein könnte, hat mich erst diese animierte Partitur vom Allegro con brio aus Beethovens 5. Symphonie gebracht. Natürlich wird hier ebensowenig wie in der Eurythmie Musik sichtbar gemacht, es handelt sich um eine grafische Abbildung musikalischer Vorgänge bzw. musikalischer Koordination. Trotzdem: die Faktur des Stücks wird in einer Art und Weise deutlich, die dem Ohr nicht so deutlich wird. Zum Beispiel, dass wirklich fast jeder einzelne Takt dieses Satzes auf dem berühmten «Ta-ta-ta-taaa»-Motiv beruht. Das sieht man besser, als man es hört und veranschaulicht so die konsequente motivische Arbeit Beethovens. Die Frage bleibt natürlich, ob einem das Stück deswegen mehr sagt.
httpv://www.youtube.com/watch?v=rRgXUFnfKIY
Hier gibt es übrigens noch eine Legende zu der Animation.
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