Und hier, wie angekündigt, ein paar Bilder aus Barcelona.
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Und hier, wie angekündigt, ein paar Bilder aus Barcelona.
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Gestern habe ich mir Barcelona im Schnelldurchlauf gegeben und die wichtigsten touristischen Highlights abgehakt: Port Olympic, Arc del Triomf, Placa de Catalunya, La Rambla, Port de Barcelona, dann Sagrada Família vom unvermeidlichen Gaudi, der katalanischen Ausgabe von Friedensreich Hundertwasser, auch wenn eigentlich umgekehrt ein Schuh draus wird. Interessant hier: allein vier Kioske können von den Touris leben, die dort zu Hunderten von Reisebussen ausgespuckt werden, um ein paar Fotos zu machen. Ich habe natürlich auch Fotos gemacht, von denen ich hier noch eine kleine Auswahl präsentieren werde.
Weitere Eindrücke:
Schaurig-schön oder einfach nur ganz schön schaurig?: Der Song zur Stadt. Oder doch lieber dieser hier – das war auch die offizielle Hymne des Anlasses, für den ich in Barcelona war. Das Video ist nicht viel besser, aber die Musik…
Am Wochenende war ich endlich in Ratatouille, dem neuen Pixar-Film. Wie erwartet ist er super gemacht, ein echtes Ideenfeuerwerk, viel Liebe zum Detail und erzählt eine Geschichte, die für einen Animationsfilm geradezu ambitiös ist. Gerade weil sich die Macher aber nicht von Gag zu Gag hangeln, war der Film nicht ganz so witzig, wie ich es erwartet und erhofft hatte. Trotzdem absolut sehenswert!
Wenn Schweizer hochdeutsch reden, dann klingt das trotzdem komisch. Nicht nur wegen der etwas rustikalen Grammatik und der charakteristischen Sprachmelodie. Sie benützen(!) auch komische Wörter, die man zwar versteht, die aber trotzdem falsch klingen: »Gegen den Entscheid wurde Einsprache erhoben« oder »In der Vernehmlassung forderte die SP auch Einsitz in den Umweltausschuss«.
Mittlerweile habe ich mich schon so dran gewöhnt, dass es nicht mehr falsch klingt, nur noch merkwürdig. Mitunter benutze ich diese Worte sogar schon selber. Als ich neulich ein Dossier Korrektur las, wollte ich es mit diesen Helvetismen natürlich ganz genau nehmen, stellte aber zu meinem großen Erstaunen fest, dass man solche Sätze mit dem uneingeschränkten Segen des Duden sagen kann!
Was war denn das? Ich fand Maischberger mit ihrem penetranten Gefrage noch nie sonderlich sympathisch, aber eine Sendung über die Rentenproblematik zu machen, wo sich nicht mal die Hälfte aller Gäste halbwegs kompetent zum Thema äußern kann, das finde ich unter aller Kanone. Zumal, wenn die Meinung eines der beiden kompetenteren Gäste so stark durch handfeste eigene Interessen bestimmt ist, wie bei Finanzdienstleistungsberater-Berater Bernd W. Klöckner.
Miriam Meckel, Professorin für Medien- und Kommunikationsmanagement an der Hochschule St. Gallen, hat kürzlich ein Buch herausgebracht über das Glück der Unerreichbarkeit. Dabei geht es um das Phänomen des Kommunikationsstresses, den man sich heute mit ständigem E-Mail-Checken und permanenter Erreichbarkeit über Handy antut. Nicht gut, sagt Meckel. Aber das hat man eigentlich auch vorher schon gewusst, oder? Trotzdem ist es ganz nett und zuweilen sehr aufschlussreich, ihren Videocast anzuschauen. Da sitzt die Professorin mitten im Wald, wo kein Handynetz mehr hinreicht und liest aus ihrem Buch vor. Aktueller Cast: Ich maile also bin ich. (Bei mir war es das Bloggen: Aktueller Google-Rang: 7).
Anstatt sich der etwas beschränkten Befürchtung hinzugeben, es könnte sich das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte 1:1 wiederholen, wenn man nicht absolut wachsam ist, sollten die selbsternannten Wächter der Demokratie lieber bei einigen Vorschlägen genauer nachhaken, die deutsche Bundesminister zur Zeit von sich geben. Hier wird natürlich nicht mit Ermächtigungsgesetzen o.ä. operiert, deswegen liegt die Zweifelhaftigkeit dieser Vorschläge vielleicht nicht ganz so sehr auf der Hand. Die Einschränkung von Grundrechten – sei es z.B. aus Gründen der inneren Sicherheit oder der Kostenkontrolle im Gesundheitswesen – geschieht subtil und schleichend, ist deswegen mittelfristig aber vielleicht viel gefährlicher. Auf jeden Fall ist hier, anders als in vielen anderen Fällen, eine ernsthafte Debatte zu führen.
Im Zusammenhang mit der Verschärfung der Sicherheitsgesetze wird immer wieder auf ein aufschlussreiches Phänomen verwiesen, das einem zu denken geben sollte: Ein Frosch, der in heißes Wasser geworfen wird, versucht, dort so schnell wie mögich wieder herauszukommen. Logisch. Setzt man ihn jedoch in kaltes Wasser und erwärmt dieses ganz allmählich, dann bleibt er einfach sitzen, bis er stirbt. Er bemerkt die Bedrohung nicht.
Mehr und treffender muss bzw. kann man dazu ff. nicht(s) sagen.
Wenn man einen Aktionstag für Birma macht, dann kann man sich angesichts des Anlasses über die deutschen Verhältnisse natürlich nicht beklagen. Schließlich heißt es deutschen Grundgesetz »Alle Macht geht vom Volke aus«. Das klingt nach lupenreiner Demokratie. Aber wenn man genau liest, dann impliziert dieser Satz auch, dass das Volk keinen Einfluss mehr darauf hat, wo es mit der Macht eigentlich hingeht. Wer ist denn zum Beispiel so naiv zu glauben, Friedrich Merz sei ein Volksvertreter?
Ein geeignetes Gegenmittel wären da meines Erachtens Volksentscheide, wie sie in der Schweiz üblich sind. Volksentscheide sind ein gutes Mittel gegen selbstherrliche Eliten und Politiker und damit auch gegen Politikverdrossenheit. In Deutschland stößt dieser Vorschlag merkwürdigerweise häufig auf Ablehnung, weil man meint, dass dann ja die Bildzeitung das Land regieren würde. Mal abgesehen davon, dass 11,5 Mio. Bildleser weder allesamt zwingend auch die Meinung des Blattes vertreten, noch eine entscheidungsfähige Mehrheit darstellen würden, ist das im Kern eine undemokratische Aussage. Denn Demokratie heißt auch, dass sich einfältige Meinungen von Leuten durchsetzen können, die zum Beispiel zu blöd sind zu verstehen, warum Hartz IV oder andere Reformen Deutschland fit für die Zukunft machen sollen. Das sind dann die Kollateralschäden der Demokratie. Die Herrschaftsform, in der (Bildungs-)Eliten, Fachleute und Experten entscheiden, nennt man übrigens nicht Demokratie sondern Aristokratie, denn das bedeutet: Herrschaft der Besten. De facto gibt es in Deutschland also eine demokratisch legitimierte Aristokratie.
Das (Musik-)Theater Bremen ist von den Kritikern der Opernwelt zur Oper des Jahres 2007 gewählt worden. Zusammen mit der Komischen Oper Berlin. Allerdings war wohl weniger die künstlerische Qualität der letzten Saison ausschlaggebend, als viel mehr die schwierigen kulturpolitischen Bedingungen, unter denen Intendant Pierwoß 13 Jahre lang zu leiden hatte. In den Laudatios zu seinem Abgang war überhaupt vor allem davon die Rede, dass er sich von der opportunistischen, unbeständigen Politik nicht hat unterkriegen lassen. So heißt es auch bei der Opernwelt zur Begründung: »Mit Geduld, Leidenschaft, Leidensbereitschaft und Durchsetzungsvermögen sorgte Pierwoß für Oper auf Höhe der Zeit – gegen massive Widerstände aus der Politik«. Wobei »Oper auf der Höhe der Zeit« in meinen Augen nicht stimmt. Was ich gesehen habe, war leider einmal zu oft 80er-Jahre-Regietheater im Ruth-Berghaus-Look-And-Feel. 11 Uraufführungen hin oder her.