Neue Blogs braucht das Land

Veröffentlicht von Christian Holst am

Deutschland fällt international ab: Lohnkosten, Steuern, Arbeitszeit, Gesundheitskosten, Bildungsniveau, Staatsquote usw. usf. Und was Blogs angeht, haben wir auch schon längst den Anschluss verloren. Nur 8% der Deutschen nutzen diese schöne Möglichkeit des so genannten Web 2.0. In den USA – auch hier die Amis vorbildhaft – sind es dagegen 24%. Also fragte ich mich, was ich für mein Land tun kann und dieser Blog hier ist nun das Mindeste.

Tatsächlich muss man aber auch fragen, was diese 8% überhaupt heißen. Neulich surfte ich mal auf jetzt.de und guckte mir dort ein bisschen die Blogs an. Ich muss sagen, ich war ziemlich entgeistert. Da schreiben lauter kleine Menschen (so zwischen 17 und 23) altkluge oder kritische oder vermeintlich aufgeklärte Blogs über Beziehungstücken und darüber, wie Medien unsere Wahrnehmung von der Welt manipulieren und dass Politiker lügen und sonstwas, und kriegen dafür Blogstipendien und Empfehlungen der Redaktion. Das fand ich bescheuert. Ich finde, die sollten lieber Niedlichkeitsstipendien vergeben, für die niedlichste Meinung oder den absolut unabgeklärtesten Blog, den man sich denken kann. Man kann sich genau vorstellen, wie die Freunde all dieser Baby-Blogger sagen: »Boah, du kannst so geil schreiben, du musst unbedingt Journalist werden oder Schriftsteller«. Und irgendwie können die auch schreiben, aber sie haben einfach noch nichts verstanden vom Leben. Ich will natürlich nicht in die Falle tappen und jetzt behaupten, ich hätte schon viel vom Leben verstanden. Aber ich weiß immerhin: Die FAZ wartet nicht auf mich, und ZEIT und Spiegel auch nicht; dieser Blog ist das Höchste der Gefühle und mein kleiner Beitrag dazu, dass es wieder aufwärts geht mit Deutschland.

Kategorien: Diverses

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