Christian Henner-Fehrs beschreibt in der Fortsetzung zur Diskussion Theater 2.0 über ein Londoner Theater, das mit Clips auf Youtube wirbt. Eine eigentlich naheliegende Idee. Und es ist auch nicht so, dass es keine deutschen Theaterhäuser gäbe, die kleine Werbe-Clips produzieren. Auf der Seite der Berliner Staatsoper habe ich mal ein Interview mit Barenboim zu einer Produktion gesehen und wahrscheinlich ist es nicht bei diesem einen Clip geblieben. Auf den Seiten z.B. des Aalto-Theaters und des Staatstheaters Braunschweig kann man sich kurze Ausschnitte aus den aktuellen Stücken anzeigen lassen. Allerdings im Realplayer, was nun wirklich die schlechteste Möglichkeit ist, Videos im Netz abzuspielen. Über die Ursachen kann man spekulieren. Vielleicht ist es die Angst vor Kontrollverlust, wenn das Ding einmal »außer Haus« gegeben ist. Wobei ich mich frage: Was sollte Befürchtenswertes passieren? Vielleicht ist es auch das Nonsense- und Schmuddelimage von Videoportalen. Ich vermute aber, der eigentliche Grund ist ganz einfach Ahnungslosigkeit. Und sicherlich gilt der Einwand: Ein paar Videos bei Youtube einzustellen, ist noch nicht mit einem neuen Marketingverständnis gleichzusetzen und wird nach meiner Einschätzung auch kaum nennenswerte Effekte erzielen. Aber alles in allem, also wenn man »vollintegriert« denkt, dann bietet das sog. Web 2.0 einiges an Potenzial – gerade für Theater. Aber das hatten wir ja schon.
theater@youtube
Kommentare
2 Antworten zu „theater@youtube“
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Eins der Probleme in Deutschland ist, dass wir neben den Ticketsystemen wenige Distributionspartner haben, die auf eigene Rechnung und mit eigenen Ideen die Ticketvermarktung stützen. Es kann langfristig nicht die Aufgabe des Kulturmarketing jedes einzelnen Anbieters sein, das online marketing ganz allein aufzubauen.
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[…] Holstblog: am 21.7.2007: theater@youtube […]
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