Generationenübergreifendes Miteinander

Veröffentlicht von Christian Holst am

Reality TV galt in der Zeit, als es aufkam, als der nicht fehlinterpretierbare Hinweis auf den diesmal endgültig heraufziehenden Untergang des Abendlandes: Big Brother, DSDS, Dschungelcamp usw. Ganz so schlimm kam es dann nicht, für die meisten dieser Sendungen interessiert sich heute kein Schwein mehr.

Stattdessen gehören einige Reality-TV-Formate mittlerweile zu den sehenswerteren Sendungen im Vorabendprogramm. Bei den Sendern sind sie vermutlich sehr beliebt, weil superbillig zu produzieren und beim Publikum, weil es so schön menschelt und authentisch aus dem Leben gegriffen ist oder zumindest scheint. »Das perfekte Dinner« gucke ich z.B. sehr gerne zum Abendbrot und in den Werbepausen schalte ich dann zu »Quiztaxi« um und bleibe dort manchmal hängen. Ab und an sehe ich auch ganz gerne mal eine der Auswanderungssendungen »Goodbye Deutschland« und wie die so heißen. Es macht eben Spaß Menschen zu sehen, die etwas riskieren, sei es, sich beim Kochen zu blamieren oder ein neues Leben im Ausland zu beginnen. Insofern sind diese Sendungen sehr viel netter, als z.B. RTL II News, Blitz oder GZSZ.

Gestern habe ich zum Beispiel »Suche Familie« gesehen, wo ein Opa sich für jeweils eine Woche bei zwei fremden Familien einquartiert und anschließend entscheiden muss, für welche er zukünftig als Opa fungieren möchte. Das ist natürlich ziemlich lächerlich, vor allem, wenn die Familien den wildfremden Mann von der ersten Minute an »Opa« nennen. Auch diesen Wettbewerbsgedanken finde ich bei diesem Thema nicht sehr einleuchtend. Aber im großen und ganzen ist es doch keine üble Sache, wenn das Fernsehen das generationenübergreifende Miteinander propagiert. Oder?

Kategorien: Fernsehen

1 Kommentar

boring church « ein neues kellion · 26. September 2007 um 19:12

[…] können. es wird geredet und gelabert und durch den kakao gezogen in comedy, daily soap, talk- und reality-show. und in diese wort-übersättigung hinein wollen wir dann auch noch den logos quetschen? nein, […]

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