England sucht den Super-Maestro
Models, Sänger, Magier, Köche – wer wurde nicht schon alles in Fernsehschows gecastet. Jetzt suchte die BBC die Dirigiertalente unter britischen Promis. Die Gewinnern Sue Perkins (Comedian) durfte vergangenen Samstag den ersten Preis einsacken: einen Auftritt bei den »Last Night of the Proms«. In der Jury saßen u.a. Simone Young und Sir Roger Norrington; entscheiden wer weiterkommt und wer rausfliegt, tut aber das Publikum.
Young hält dieses Format für eine gute Sache, denn es ist ein Versuch »klassische Musik seriös und unterhaltsam einem großen Publikum zu vermitteln«. Aber sagt das nicht auch André Rieu von seinen Programmen? Ein Unterschied dürfte sein, dass dem Publikum nicht einfach nur Highlights wie »In der Halle des Bergkönigs« vorgesetzt werden, verbunden mit der Hoffnung, es werde dann ja vielleicht auch mal die gesamte Peer-Gynt-Suite hören wollen. Hier werden die Zuschauer über die Highlights hinaus angeleitet und animiert, genau hinzuhören, Nuancen in der »Interpretation« zu entdecken, zu vergleichen.
Wenn auch nicht Web 2.0, steht diese Show doch ganz im Geiste der Kommentare zum vorangegangenen Beitrag, in denen es um die Öffnung hin zum Publikum ging. Simone Young: »Als klassische Musikerin wohne ich doch nicht auf einem Berg von dem ich herunterschaue.«
Hier ein Ausschnitt, wie sich der Journalist Peter Snow an Prokofjews »Romeo und Julia« versucht. Mit bescheidenem Erfolg:
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