Comeback

Veröffentlicht von Christian Holst am

Mit Extreme und Guns N’Roses haben 2008 zwei Bands meiner Jugend ihr Comeback gefeiert und CDs herausgebracht, die ich mittlerweile mal die Gelegenheit zu hören hatte. Bei GNR ist nach 15-jähriger Arbeit an Chinese Democracy, ausschweifenden Rausschmissen und Auswechslungen von Bandmitgliedern, x-fachen Neu-Einspielungen, permanenten Verschiebungen des Veröffentlichungstermins doch noch ein solides Album entstanden, das deutlich besser ist, als ich erwartet hatte. Zwar singt Axl immer noch nicht besser oder gar schöner als in den 90ern, aber viele Songs sind gut und ideenreich produziert und Slash fehlt nicht so sehr, wie man denken könnte. Die unterschiedlichen Nachfolger haben zwar nicht seinen charakteristischen samtig sägenden Ton, stecken ihn aber in allen anderen Belangen in die Tasche.

Die Zeit, die Extreme seit dem letzten Album verstreichen ließ, ist fast genauso lang. Sie haben sich aber erst Ende 2007 wieder ins Studio begeben und Saudades de Rock innerhalb weniger Monate eingespielt. Offenkundig die erfolgreichere Herangehensweise, denn ihnen ist wirklich ein großer Wurf gelungen. Bei ihrer Musik handelt es sich um bodenständigen Rock im allerbesten Sinne, eine gute, ausdifferenzierte Weiterentwicklung des letzten Albums Waiting for the punchline und in gitarristischer Hinsicht übrigens ganz großes Tennis: geradeaus, kraftvoll, virtuos aber nicht so selbstverliebt wie manches auf Pornograffitti und vieles auf III Sides to Every Story. Neben einigen wirklich guten Krachern (Star, Comfortably dumb – auf myspace zu hören) gibt es auch einige sehr schöne ruhigere Songs (Ghost, Interface).

Kategorien: Musik

4 Kommentare

Christian · 9. Februar 2009 um 14:43

Also ich weiß nicht. Ich finde so was ja eigentlich gar nicht so toll, wenn man einfach die Bandmitglieder austauscht aus welchen Gründen auch immer. Ich finde, dass eine Band einfach immer die gleiche Besetzung haben sollte. Aber ich muss gestehen, dass ich die Band noch nie mochte. Ich habe aber einen Bekannten, der schwärmt sehr von der neuen CD. Ich weiß noch nicht recht was ich davon halten soll. Er ist aber der gleichen Meinung wie sie auch.

Allgemein möchte ich sagen, dass ein Comeback immer wieder bemerkenswert ist. Denn sich aufzuraffen und es noch mal zu versuchen kostet sehr viel Mut und Überwindung.

Sven · 11. Februar 2009 um 9:20

Also den Austausch der Bandmitglieder finde ich jetzt auch nicht so wirklich prickelnd, aber ich denke, dass es manchmal nicht anders geht. Und wenn man das Glück hat, jemanden zu finden, der gut zur Band passt, mit dem sich alle verstehen und der auch noch gute Musik macht, dann sollte man es in jedem Fall ausprobieren.

Scotty · 18. Februar 2009 um 23:38

Völlig Deiner Meinung, was die Neue von Extreme betrifft, weißt Du ja. Aber nicht in puncto Balladen: Die sind wie eh und je – langweilig. Und ich meine, ich könnte Dir das sogar vom Können her erklären… 😉 (Es hat viel mit dem nicht vorhandenen Keyboard-Spiel-Können von Nuno Bettencourt zu tun.)

CH · 19. Februar 2009 um 8:06

Im Falle GNR ist es etwas lustig, mit dem Austausch der Bandmitglieder, denn de facto handelt es sich um eine Soloplatte von Axl Rose. Ansonsten sehe ich das nicht mehr so eng mit dem Wechsel. Ist normal und bei den meisten Bands gibt es einfach 1-2 kreative Köpfe, die die Band prägen.

@Scotty Also, bei langweilig fallen mir zuerst noch ganz andere Bands und Songs ein ;-).

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