Gerade hat mit einem hochinteressanten Vortrag von Gregor Hopf die stART.09 angefangen. Wer nicht live dabei sein kann, kann die Vorträge live im Internet mitverfolgen oder später (noch einmal) ansehen. Über die twitterwall kann man die Konferenz durch die Augen der anwesenden Teilnehmer mitverfolgen.
Schlagwort: Livestream
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Digitale Konzerthalle
Morgen eröffnen die Berliner Philharmoniker ihre Digital Concert Hall. In dieser virtuellen Konzerthalle kann man die Konzerte aus der Philharmonie entweder als Livestream oder als Video on demand abrufen. Die »Eintrittskarte« kostet 9,90 EUR, was im Vergleich zum Meistersinger-Livestream der Bayreuther Festspiele ein sehr fairer Preis ist. Auch die Qualität ist selbst bei niedrigster Auflösung im Streamtest wirklich in Ordnung. Das Projekt ist, wenn es erfolgreich werden sollte, ein schlaues Kompensationsgeschäft für die wegbröckelnden CD-Verkäufe. Beim zweitbesten Orchester der Welt mit internationaler Fangemeinde halte ich die Chancen für recht groß, dass die angestrebten 7.000 Besucher pro Konzert in drei Jahren locker erreicht und über die Saison verteilt ein hoher sechsstelliger Umsatz generiert werden kann. Dafür müsste eine herkömmliche Marketing-Oma sehr lange stricken.
Mit Web 2.0 hat das Ganze indes wenig zu tun, obwohl sich in diese Richtung sicher interessante Ideen entwickeln ließen. Zum Beispiel indem man mit Freunden zusammen das virtuelle Konzert besuchen und die virtuelle Pausenlounge besuchen kann, in der man dann über das Konzert fachsimpeln kann, indem man Konzerte und Dirigenten bewerten und kommentieren kann, Material weiter verwerten kann usw.
Sicher ist dieses Projekt aber ein geeignetes Best practice für meine kleine Reihe. Auch wenn es bis auf Weiteres eine Exklusivmöglichkeit für Kultur-Flagschiffe wie die Berliner Philharmoniker bleiben wird. Kleineren Einrichtungen – und damit meine ich eigentlich alle ohne internationale Ausstrahlung – fehlen dafür das Geld und die Fans.
Artikel dazu in der Welt online.
Dank an Frank für den Hinweis. -
Kulturerleben virtuell
Im Kulturmarketingblog kam kürzlich in den Kommentaren der Gedanke zur Sprache, dass das Web 2.0 interessante Möglichkeiten für das Marketing von kulturellen Veranstaltungen biete, es sich aber bei dem eigentlichen Angebot um ein alle Sinne ansprechendes Erlebnis handele, das sich eben nicht virtualisieren lasse. Die Hochschule für Musik und Theater in Rostock hat diese Diskussion offenbar nicht verfolgt, denn sie überträgt das Konzert des Hochschulorchesters am 12. Juni erstmals per Livestream im Netz. Angehörigen ausländischer StudentInnen soll so die Teilnahme am Konzert ermöglicht werden. Ich verstehe nicht, warum man das Konzert dann nicht gleich dauerhaft zum Download anbietet, aber vielleicht genau, um einen Rest des flüchtigen Ereignischarakters zu bewahren.