Anhand einiger aktueller Ereignisse bricht wieder einmal die Frage nach Sinn und Zweck des Theaters auf. Das eine ist der Rücktritt Wolfgang Wagners und die daraus resultierende Frage, was seine Nachfolgerinnnen eigentlich können und leisten sollen. Peymanns bereits verlinkter Einwurf in dieser Sache war eher unterhaltsam als fundiert, aber auch die gelehrigeren Überlegungen zu dieser Frage bleiben unterm Strich ergebnislos.
Auch das aktuell stattfindende Theatertreffen, sozusagen als Leistungsschau der deutschen Theater, ist so ein Ereignis. Mit »Die Erscheinungen der Martha Rubin« des Performance-Duos Signa erregte dabei bezeichnenderweise eine 8-Tage-Performance Aufsehen, die scheinbar das Theater als Medium in Frage stellt und damit, gewollt oder nicht, die Frage aufwirft, ob sich im herkömmlichen Theater überhaupt Innovatives, Heutiges sagen lässt. Ansonsten die bekannten Größen: Gosch, Petras, Ostermaier, Thalheimer, Marthaler usw.
Und Klaus Bachler, der im Sommer die Intendanz der Bayerischen Staatsoper antritt, gab seine Ziele bekannt: Die Oper zur Nummer eins in Deutschland und zu einer der »Big Five« der Welt zu machen. So formuliert, klingt das eher nach sportlichem, als nach künstlerischem Ehrgeiz. Insofern wundert es aber nicht, wenn Bachler auf Regisseure aus dem Schauspielbereich setzt: Martin Kusej, Barbara Frey, Andreas Kriegenburg. Schließlich kommt er selbst auch aus dem Schauspielbereich. Was aber nicht heißt, dass er keine Ahnung von Oper hätte:
Oper sei Theater, «erweitert und verdichtet um die Dimension der Musik», sagte er. Als solches müssten die Werke «in Bezug zur Gegenwart» gebracht werden, um Relevanz zu haben.
Gut, dass das endlich mal einer gesagt hat!
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