Vor einiger Zeit habe ich bemängelt, dass Strategiearbeit in den mittlerweile sehr zahlreichen Kulturmanagement-Ausbildungen keine Rolle spielt. (Eine Ausnahme macht die FH Merseburg.) Neuerdings gibt es einen Lehrgang Theater- und Musikmanagement an der LMU – wieder ohne Strategie. Man spricht zwar von «innovativen Konzepten» und «zukunftsorientierten Lösungsansätzen» und zeigt sich selbst sehr innovativ mit einem Blendid-Learning-Ansatz, d.h. einer integrierten Form aus Präsenzveranstaltungen und E-Learning. Die Dozenten sind hochkarätig, wenngleich sie alle in den Dunstkreis des Münchner Kulturklüngels zu gehören scheinen. Aber gut, von den Funktionären des Münchner Kulturlebens kann man sicher viel lernen. Unter den deutschen Städten hat nur Berlin noch mehr Kultur zu bieten. Trotzdem: die Strategiearbeit bleibt wieder auf der Strecke. Aber wer mit dem Gedanken spielt, sich dort zu bewerben, kann ja mal an folgender, strategisch relevanter, Fragestellung üben: Kann sich die Investion der Studiengebühren und Aufenthaltskosten in München je rentieren, angesichts der niedrigen Löhnen, die einem am Theater winken? 😉
Neuer Studiengang in Theatermanagement
Kommentare
4 Antworten zu „Neuer Studiengang in Theatermanagement“
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Wohl wahr… Ich würde mir mal einen Studiengang wünschen, in dem Innovationsmanagement gelehrt wird.
Die Darstellung der Inhalte ist etwas dürftig, da würde ich mir tiefergehende Infos wünschen. Für die organigrammartige Darstellung von 5 Modulen würde ich auf alle Fälle keine fast 4.000 Euro ausgeben.
Ach ja, das Thema Kommunikation fehlt völlig, das heißt, man vertritt dort eher Ansätze, die monologisch und nicht dialogisch funktionieren. Schade…
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Ja, Innovationsmanagement ist ja auch strategische Arbeit. Und stimmt: Kommunikation fehlt völlig, wahrscheinlich wird es unter „Publikum, Presse, Politik“ abgehandelt, obwohl das auch ein sehr unspezifischer Block ist. Immerhin gibt es hier mal das Thema Personalmanagement, das wird im Kulturbereich sonst auch gern vernachlässigt.
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Eigentlich schade dass bei so einem Studienangebot in Ermangelung an Organisation die wichtigen Detaills ausgelassen wurden. Gerade im künstlerischem Bereich gibt es so wenig gute Ausbildungsmöglichkeiten.
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Meinst du wirklich? Es werden doch seit Jahren mehr Leute ausgebildet, als gebraucht werden. Und das Niveau an den deutschen Hochschulen ist, soweit ich das beurteilen kann, doch sehr gut. Das Problem der Kulturmanagement-Studiengängen ist aber, dass es sich meistens um Aufbaustudiengänge handelt, die meist ein recht praxisnahes Profil haben und sich aus dem speisen, wo in der Praxis der dringendste und offenkundigste Professionalisierungsbedarf besteht.
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