So, da bin ich wieder. Zu meinen guten Vorsätzen für das neue Jahr gehört es, das Kulturblog zu reanimieren. Der erste Schritt ist hiermit gemacht.
Aber warum eigentlich wieder bloggen? Als ich kürzlich meine Blogroll ausmistete, stellte ich fest, dass viele Einträge gar nicht mehr aktiv waren, sondern entweder wie dieses Blog pausieren oder ganz aufgehört haben. Unter letzteren waren z.B. die Duisburger Philharmoniker, die mit ihrem Projekt Philharmonie 2.0 als eine der ersten deutschen Kultureinrichtungen im Web 2.0 aktiv und sichtbar wurden, aber auch eine der ersten sind, die es wieder sein lassen. Und Axel Kopp, der als Social Media-Beauftragte in Kultureinrichtungen etwas zu reißen versuchte, bilanzierte kürzlich bitter: «Sämtliche anderen Social Media Beauftragten von Kultureinrichtungen weinen jede Nacht.»
Diese Ernüchterung beschränkt sich nicht nur auf den Kulturbereich. W&V-Redakteure veröffentlichten ein Buch mit dem Titel Die Web 2.0-Party ist vorbei. In der Schweizer Handelszeitung spricht man von Social Müdia, andernorts vom Netz der Enttäuschten. Es scheint, als sei die Luft raus, jetzt wo man festgestellt hat, dass viele Erwartungen ans Social Web überhöht waren. Insbesondere die Hoffnung auf das große Geld hat sich zerschlagen und wie es scheint, taugt Social Media vor allem und stattdessen dazu, seine Verhaltensstörung auszuleben.
Dass das so ist überrascht nicht, sondern entspricht einer Logik, der jeder Hype folgt, wie der sogenannte Hype-Cycle deutlich macht. Nach einer Phase der Euphorie kommt zwangsläufig die Ernüchterung. Diese Logik impliziert aber auch dass man auf der Abfahrt vom Euphorie-Peak ganz schön Tempo aufnimmt. Deswegen glaube ich, dass es eine gute Zeit ist, das Bloggen wieder aufzunehmen. Zugleich wird Social Media durch die Ernüchterungsphase zu etwas Normalem, Selbstverständlichem, das man realistisch einschätzt und pragmatisch nutzt – auch das ist gut.
In diesem Sinne freu ich mich aufs Bloggen und auf anregende Diskussionen.
P.S.: Noch ein Link zum Thema Social Müdia.
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