Christian Holst

Kulturmanagement :: Kulturmarketing :: Digitale Transformation


Kategorie: Diverses

  • Zeit der Hitparaden

    Februar und März sind die Zeit der Hitlisten des vergangenen Jahres. Bill Gates ist nur noch der drittreichste Mann der Welt, war gerade zu erfahren, die bestbesuchte Ausstellung 07 war The Mind of Leonardo in Tokyo und es wurden die zehn innovativsten Produkte des vergangenen Jahres ermittelt. Auf Platz 1 Apples iPhone. Dabei kann das iPhone kommunikationstechnisch gesehen kaum mehr als mein zwei Jahre altes Sony Ericsson K750i. Freenet meint deswegen:

    Appelaus

    Aber was soll’s, wenn Dieter Bohlen es in Deutschland auf 14 Nummer-1-Hits gebracht hat?

    Nachtrag 7.3.08: Ein Bild des Jahres wurde übrigens auch gerade gewählt. In diesem Fall eine verdiente Nummer 1.

  • das Kulturblog

    Zukünftig werde ich dieses Blog nur noch in größeren Abständen aktualisieren, und mich stattdessen in meinem neuen Kulturblog betätigen. Thematisch und inhaltlich wird es fürs erste nicht viel anders sein als holstblog, allerdings ohne persönliche Berichte über Ausflüge aufs Jungfraujoch oder ähnlichem.

    Falls jemand übrigens einen guten Vorschlag für einen Slogan für das kulturblog hat, immer her damit. Das Stockhausen-Zitat ist zwar ganz witzig, aber letztlich doch etwas irreführend. Fleißiges Kommentieren ist natürlich dort wie hier gewünscht!

  • Gegen religiöses Rumgeeier

    Vor einiger Zeit hörte ich bei SWR Leute ein sehr temperamentvolles Interview mit Manfred Lütz, der dort sein Buch Gott – Eine kleine Geschichte des Größten vorstellte. Das war ein wirklich spannendes Interview, also habe ich jetzt das Buch gelesen.

    Lütz macht darin einen kleinen, urteilsfreudigen Parforceritt durch die Geistesgeschichte, immer unter dem Blickwinkel, was die Menschen wann und warum über Gott gedacht haben. Das ist oftmals hochinteressant und lehrreich und was er sagt, fand ich inhaltlich fast immer sinnvoll und überzeugend. Etwas anstrengend ist auf Dauer allerdings der betont rotzige Stil, den Lütz im Nachwort selbstzufrieden als »hemdsärmelig« bezeichnet, genauso wie die scheinbare Belesenheit, die Lütz allzu gern zur Schau trägt. Wie es um die tatsächlich steht, fragt man sich allerdings an mancher Stelle, wo die Argumentation all zu windig wird. Zum Beispiel, als Lütz die Quantentheorie kurzerhand erkenntnistheoretisch vereinnahmt und zum argumentativen Super-GAU der Atheisten hochstilisiert und wenige Seiten später die erkenntnistheoretische Interpretation neuerer Hirnforschung mit ein paar ungnädigen Worten vom Tisch fegt.

    Das letzte Drittel ist so eine Art wortreiche Werbebroschüre für die katholische Kirche, die nach Lütz viel besser ist als ihr Ruf. Wer das nicht so sieht, wird hier vermutlich ein Problem haben, ich habe mich bloß gefragt, was das jetzt noch mit dem eigentlichen Thema zu tun hat. Alles in allem hat es aber Spaß gemacht, das Buch zu lesen und mir eine ganze Reihe Anstöße gegeben. Denn das Buch ist auch ein klares Plädoyer gegen religiöses und spirituelles Herumgeeier.

  • Ausweg aus dem Museum?

    »Wir verehren Altes, nur weil es alt ist.« ist eine zentrale These eines Essays aus der Zeit vom 3.1.08 (Siehe auch Kulturmanagement-Blog und Kulturblog.ch). Warum das Berliner Stadtschloss originalgetreu wieder aufgebaut werden soll, gar nicht mal nur konserviert, sondern komplett neu wieder aufgebaut, das verstehe ich tatsächlich auch nicht. Aber ansonsten glaube ich doch eher, dass wir Altes verehren, weil es gut und verehrungswürdig ist. Was überdauert hat, ist ja nur die Spitze eines Eisberges alter Kunst, von dem sich der weitaus größte Teil unter der Wasseroberfläche befindet, soll heißen: verworfen und vergessen ist. Es ist auch nur ein verschwindend kleiner Teil verglichen mit dem, was an zeitgenössischer Kultur rezipiert wird. Zu glauben, diese fände im Museum oder im Theater statt, ist fast ein bisschen rührend. Wer geht schon ins Museum?

    Einen »Ausweg aus dem Museum«, wie Blom das nennt, muss deswegen nur der suchen, der selbst in alten Kategorien denkt und nicht merkt, dass der Botticelli von heute möglicherweise Modefotograph ist und kein Maler und die heute bedeutenden Dramatiker nicht mehr für das Theater schreiben, sondern »Star Wars« oder »2001: A Space Odyssey« und anderes drehen und gedreht haben. Wer im Theater das wirklich »Heutige« sucht, wird dort deswegen trotz allen Regietheaters nicht fündig werden. Das Theater war das authentische Medium von Shakespeare, Schiller, Verdi und anderen. Heute ist es als Institution selbst Museum und als solches hat es seine Nische verdient. Museen freilich auch, aber die machen in der Regel auch keinen Hehl draus, dass es bei ihnen Altes zu sehen gibt.

  • Würdeloses iPhone

    Heute morgen hatte ich das Vergnügen, ein simlockfreies iPhone zu entsperren. Eigentlich ganz einfach. Eigentlich. Nach dieser Erfahrung werde ich es keinem Apple-User mehr durchgehen lassen, sich über Windows lustig zu machen. Was Apple mit dem iPhone veranstaltet, hat Microsoft schon seit Jahren hinter sich: Funktionstüchtigkeit nach dem Zufallsprinzip, nicht nachvollziehbare Programmreaktionen, schlechter Service, ahnungslose Kundenberater. Außerdem finde ich, dass der Touchscreen das iPhone zu einem würdelosen Gerät macht. Hätte es ein bisschen Selbstachtung, würde es sich doch nicht andauernd und zwingenderweise betatschen lassen.

  • Nichts gegen Ikea

    Nachdem ich die letzten Tage damit verbracht habe, diverse Ikea-Möbel aufzubauen, muss ich mit einem Vorurteil aufräumen, auf dem ganze Programme von Fernseh-Comedians a la Mario Barth fußen. Dem Vorurteil nämlich, dass es wahnsinnig kompliziert sei, Ikea-Möbel aufzubauen, weil die Anleitung unverständlich ist, weil immer irgendwelche Teile fehlen und die Hotline, die man dann anrufen soll, keine Ahnung von gar nichts hat usw. Und wenn man dann doch alles einigermaßen hinbekommen hat und das Möbel aufstellt, ist alles krumm und schief oder fällt gleich wieder in sich zusammen oder so. Haha. An diesem Vorurteil ist jedoch nichts (mehr) dran. Nicht nur, dass die Anleitung alle erforderlichen Informationen enthält und alle Teile dabei waren: ich fand sogar, es ist ein planerisches Meisterstück, wie alles so konzipiert und vorbereitet ist, dass man es platzsparend transportieren kann, in überschaubarer Zeit zu Hause zusammenbauen kann und man dann gutaussehende, stabile Möbel bei sich rumstehen hat. Und der gewisse Stolz, dass diese hochwertigen Möbel praktisch Ergebnis eigener Arbeit sind, ist auch nicht zu verachten. 😉

  • Dezente Verlinkung

    Dank Amazon hatte ich einen denkbar stressfreien Weihnachtseinkauf. Man kann gegen das Internet sagen was man will, aber allein schon ein kurzer Blick – am besten an einem Samstag – auf den dezemberlichen Einkaufsterror in Innenstädten und Kaufhäusern führt einem seinen Nutzen drastisch vor Augen. Vor lauter Dank an Amazon habe ich neuerdings dezente Verlinkungen in mein Blog eingebaut: Siehe rechte Spalte ganz unten. Wer mir einen Gefallen tun möchte, sucht die Amazon-Seite zukünftig über die Links auf dieser Seite auf. 🙂 Im Sinne höchstmöglicher Transparenz: ich werde mit 5% an den Umsätzen beteiligt, die über mein Blog zustandekommen. Bezüglich der inhaltlichen Unabhängigkeit, die bekanntermaßen ein wesentliches Qualitätsmerkmal dieses Blogs ist, besteht allerdings auch zukünftig kein Grund zur Sorge. 😉

  • Happy Birthday to me

    Heute hat dieses Blog einjährigen Geburtstag. Happy Birthday to me! Bescheiden formuliert, aber mit recht großspurigem Unterton habe ich im allerersten Eintrag gesagt, dies sei mein kleiner Beitrag dazu, dass es wieder aufwärts gehe mit Deutschland. Und geht es Deutschland nicht wirklich besser? Der Aufschwung ist da, die Wirtschaft brummt, die Arbeitslosigkeit ist so niedrig wie lange nicht! Aber keine Sorge, ich betrachte meine Arbeit damit nicht als getan. Denn jetzt gilt es, den Aufschwung zu konsolidieren und die »Blogdividende« nicht leichtfertig aufs Spiel zu setzen. Aber toll, was so ein Blog bewirken kann!

    Im ersten Jahr gab es übrigens 145 Einträge, statistisch gesehen heißt das alle 2,52 Tage einen. Außerdem 97 Kommentare. Das, liebe Freunde, ist noch ausbaufähig!

  • Birma oder Burma?


    Free Burma!

    Zwar wusste ich bis vor wenigen Tagen weder, wo Birma liegt, noch ob es nun Birma oder Burma (oder gar Myanmar) heißt und deswegen kommt es mir jetzt etwas scheinheilig vor, den Banner in dieses kleine Blog einzubauen. Und wenn schon: es sieht gut aus und schaden tut es sicherlich nicht. Deswegen: FREIHEIT FÜR BURMA!!

  • Meine Maus braucht mehr als eine Taste

    Am 19. September hat ein Apple-Hasser-Blog aufgemacht, das ich leider erst heute entdeckt habe, wo es schon wieder geschlossen wurde. »Gründe sind umfassend«, heißt es dort. Immerhin gibt es ein anderes ähnliches Blog – noch…

    Ich bin zwar kein Apple-Hasser – immerhin schreibe ich diese Zeilen auf einem iMac (einem alten, der aber wirklich scheiße ist!!) – aber ich finde Apple auch vollkommen überbewertet. In meinen Augen sprechen vor allem zwei Dinge gegen Apple-Rechner:

    • Der Preis der Hardware
    • Der Preis für Software. Für den PC gibt es für fast jeden Bedarf richtig gute Open-Source- oder Freeware-Programme. Teilweise laufen die auch auf Apple, aber i.d.R. nicht so gut, dass es Spaß machen würde (Open Office, Skype, Xnview etc.).

    Außerdem stürzen auch Apple-Rechner ab, insbesondere mein iPod, wenn man den mal dazurechnen will. Zwar nicht wahnsinnig oft, aber doch regelmäßig und ohne ersichtlichen Grund. Da ich am PC sozialisiert bin, finde ich die Mac OS-Benutzeroberfläche auch nicht so wahnsinnig intuitiv wie immer gesagt wird, nicht besser als bei Windows. Aber das ist sicher vor allem eine Gewohnheitssache. Den Gag über wenig intuitiven Lösung, dass man »Herunterfahren« unter »Start« wählen muss, kennen ja wohl mittlerweile alle schon.

    P.S.: Der Titel des Beitrags ist übrigens der Untertitel von crapple.de.