Wagners Ring ohne Musik

Veröffentlicht von Christian Holst am

Ob das so eine tolle Idee ist? Das Theater Heilbronn zeigt Wagners Ring als Schauspiel in einer Textfassung von Almut Fischer und K.D.Schmidt. Das ist insofern keine schlechte Idee, als Wagner als Dichter überhaupt nicht ernst genommen wird. Erst Dieter Borchmeyer fing an, mit diesem Vorurteil aufzuräumen, als er sein Buch »Das Theater Wagners« mit der erstaunlichen Erkenntnis eröffnete:

Es läßt sich nicht bezweifeln: das Werk Wagners ist der wirkungsmächtigste Beitrag des deutschen 19. Jahrhunderts zur Weltliteratur.

Borchmeyer ist aber Literaturwissenschaftler. Dass sich ausgerechnet Theaterleute als Fürsprecher für die Qualität der Wagnerschen Dichtkunst profilieren wollen, strapaziert meine Vorstellungskraft erheblich. Aber wer weiß? Wenn es schon Wagners Ring ohne Worte gibt, warum soll es dann nicht auch Wagners Ring ohne Musik geben?


2 Kommentare

beisasse · 13. Mai 2008 um 16:37

ja bitte! gebt der welt einmal wagner ohne musik. dann wird sie endlich erkennen, was für infantil-regressiver daumenlutschender schund das eigentlich ist.

okay. nicht jeder reagiert aggressiv auf wagner. aber ich befürchte, dass wagner als schauspiel zu unfreiwilliger komik führen wird. das wird es nach meiner prognose auf jeden fall. man wäre mit musik auf der sicherereren seite. und wagner hätte das natürlich nie nie nie gewollt, dass das bei ihm getrennt wird.

CH · 13. Mai 2008 um 16:54

Das vermute ich auch, dass es eher komisch als erhebend wird. Vor allem wird es ohne Musik wahrscheinlich einfach echt langweilig.

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