Über die eigenen Gedanken gestolpert

Veröffentlicht von Christian Holst am

Förster und Kreuz, die sich selbst als «Business-Querdenker mit dem Hang zu unkonventionellen Ideen» rühmen, haben vor ein paar Tagen ein eBook mit 99 Zitaten für andere Querdenker veröffentlicht. Ihre ziemlich aufgeplusterte Selbstbeschreibung suggeriert, es handele sich um einen Hang zu eigenen Ideen. Warum sollten sie sonst die Business-Querdenker sein? Tatsächlich zeigt dieses eBook aber im Kleinen, wie die anderen Bücher von Förster und Kreuz im Grossen funktionieren: man sammele gute Ideen und Sprüche von findigen, schlauen Unternehmern, sortiere sie thematisch, gieße etwas lauwarme Instant-Theoriesoße darüber und kompiliere das Ganze zu einem Buch. Das ist in Wirklichkeit «nachdenken» in wörtlichstem und schlechtestem Sinne und wird dem großspurigen innovativen Anspruch nicht gerecht. Was das Problem an der Sache ist, wird klar, wenn man das Bild, auf dem die Selbstbeschreibung fußt, konsequent zu Ende denkt: Wer quer denkt, wird über seine eigenen Gedanken stolpern, wenn er nach vorn will. Lieber also die Gedanken nach der Marschrichtung ausrichten und, wenn das Nachdenken in positivem Sinne schon solche Mühe bereitet, dann wenigstens «vordenken».


3 Kommentare

Heike · 22. Januar 2009 um 16:47

Nein, dass stimmt nicht. Wenn man überlegt, die Querdenker sind oft die, die uns nach vorne bringen. Darum sollte man es auch weiter so machen. Ich finde es gut, wenn nicht alle in die „Marschrichtung“ denken, denn nur so kann eine Vielfalt an Denkern hervorkommen und diese können uns weiter bringen. Egal ob es sich jetzt um Unternehmen handelt oder um andere Dinge. Das Leben ist keine mathematische Sache, die man einfach ausrechnen kann, man braucht schon ein paar Querdenker. So sehe ich das zumindest. Denn ich denke, dass ich auch eine bin.

    CH · 23. Januar 2009 um 8:51

    Querdenker sind interessanterweise in 99% der Fälle selbsternannte. 😉 Allein deswegen macht mich diese Bezeichnung schon misstrauisch. «Vordenken» heißt im übrigen nicht, nicht mehr rechts und links zu gucken, sondern die Bandbreite an Möglichkeiten, die die Zukunft bereithält, abzuklopfen.

Norbert · 31. Januar 2009 um 15:20

Ich habe prinzipiell etwas gegen Zitate. Sie sind einfach zu flexibel, als das sie etwas aussagen könnten.

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