Oper rechnet sich

Veröffentlicht von Christian Holst am

Weil Theater und Musik nicht einfach nur schön sein sollen, wenn sie viel kosten, werden seit einiger Zeit so genannte Umwegrentabilitäten errechnet, die aufzeigen sollen, dass es sich bei der öffentlichen Finanzierung von Theatern um lohnende Investitionen in den jeweiligen Standort handelt. Laut einer aktuellen Studie bringt die Wiener Staatsoper dem Staat eine Rendite von satten 11%: 51,5 Mio. EUR steckte die öffentliche Hand in die Oper, 57,4 Mio. flossen an sie zurück. Der gesamte Wertschöpfungseffekt belief sich sogar auf 138,3 Mio. EUR. Solche Zahlen können der Oper natürlich nur recht sein. Trotzdem wäre interessant zu wissen, wie man diese Zusammenhänge aufgedröselt haben will.

Und wenn schon solche Berechnungen angestellt werden, dann sollte der Intendant der Wiener Staatsoper meines Erachtens für sein Haus konsequenterweise eine Erfolgsbeteiligung in Höhe von mindestens 50% der Rendite einfordern. Nicht als persönlichen Bonus, sondern als thesaurierten Gewinn zur Reinvestition. Wann bekommt man die Argumentation für eine Etaterhöhung denn sonst schon einmal so schön auf dem Silbertablett präsentiert?


2 Kommentare

Christian Henner-Fehr · 22. März 2009 um 11:41

Ich habe vor einiger Zeit über die Studie ein Blogpost geschrieben, in dem sich die Links zur Presseaussendung und zur Studie befinden.

    CH · 22. März 2009 um 12:49

    Danke für den Link. Der Kommentar von Rico Bandle zu deinem Post ist bedenkenswert: Ist es sinnvoll, mit solchen Zahlen zu argumentieren, oder ist das nur der Anfang vom Ende. Denn eine Wertschöpfungskraft wie die Wiener Staatsoper entfalten natürlich nur die wenigsten Kultureinrichtungen. Zumal mir wie gesagt die Frage bleibt, wie diese Zahlen sauber ermittelt werden können.

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