Christian Holst

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Autor: Christian Holst

  • Bregenz ist nicht zum Lachen

    Tja, so schnell ist der Urlaub dann schon wieder vorbei. 🙁 Immerhin weiß ich jetzt: Bei Bregenz gibt es überhaupt nichts zu lachen, denn die Stadt hat als Reiseziel für Leute meines Alters absolut Konjunktur. Sowohl in Bregenz als auch in Lindau: überall junge Eltern mit Kindern zwischen 0 und 7 unterwegs. Schwer zu glauben, diese Geschichte von wegen Überalterung und »Wer zahlt bloß unsere Rente?«.

    Ja, also das waren wirklich zwei wunderschöne Wochen in einem wunderbaren, günstigen Quartier, 1 km vom Ufer und super Wetter.

    Da Bilder mehr sagen als Worte, hier eine kleine Galerie.

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  • Haydn im Dom

    Komme gerade aus einer wunderschönen Aufführung von Haydns »Schöpfung« im Bremer Dom. Hätte gar nicht gedacht, dass mir das Stück so gut gefällt. Aber bei Haydn habe ich schon öfters die Erfahrung gemacht, dass es extrem von den Interpreten abhängt. Es kann echt langweilig sein, wenn einfach nur die Noten wiedergegeben werden und es kann ganz großartig sein, wenn der Interpret es versteht, ihnen Leben einzuhauchen. Besonders bemerkenswert in dieser Hinsicht – aber auch wegen ihrer wunderbaren Stimme – war die Sopranistin, Stephanie Petit-Laurent hieß sie, glaube ich. Wow!

    So, hiermit verabschiede ich mich dann auch in die Sommerpause. Spätestens Ende Juli geht es weiter.

  • Psychologie des Theaters

    In der Zeit gibt es gerade eine interessantes Interview mit der Sängerin Vesselina Kasarova. Zum einen beschreibt sie sehr eindrücklich den unglaublichen psychischen Druck, dem insbesondere Sänger, aber eigentlich aufführende Künstler insgesamt, ausgesetzt sind. Der ist wirklich beträchtlich. In der Champions League, in der Kasarova spielt, sicher besonders, aber grundsätzlich ist das an all den Staatsopern und -theatern auch nicht viel anders. Der Konkurrenzkampf ist ziemlich gnadenlos und jede jede neue Besetzungsrunde und jedes Vorsingen hält Kränkungen und Demütigungen bereit, die schnell an die Substanz gehen.

    Die andere Seite dieser Kränkungen ist dann das Lamentieren über unfähige Kollegen (Dirigenten, Regisseure, Sänger), die auch in diesem Interview vorkommen. Interessanterweise wird nie von verschiedenen Auffassungen gesprochen, sondern immer gleich von Unfähigkeit. Auch das finde ich sehr typisch. Insofern gewährt dieses Interview einen kleinen, aber grundlegenden Einblick in die Psychologie des Theaters.

    Ganz großartig beschrieben wird das übrigens in dem »Opernroman« von Petra Morsbach. Ein toller Roman, der in nüchterner, einfacher Sprache Szenen aus dem Leben verschiedener KünstlerInnen eines fiktiven mittelmäßigen Opernhauses portraitiert. Es hat mir vor allem deswegen so gut gefallen, weil es deutlich macht, dass die menschlichen Dramen, die sich hinter den Kulissen abspielen, häufig viel anrührender und ergreifender sind, als das was auf der Bühne passiert.

  • Was ist so witzig an Bregenz?

    Eigentlich bin ich ja nicht abergläubisch, aber nach dem heutigen Freitag, 13. könnte ich meine Meinung ändern. Heute morgen wurde ich um 8:11 Uhr auf ein kostspieliges und wirklich dummes Missgeschick aufmerksam. Obwohl ich dann schnell getan habe, was zu tun war und das Problem soweit es ging behoben war, hing mir das noch ziemlich nach. Naja, jetzt gerade habe ich mich von meinem Frust einmal die große Tour um den Werdersee scheuchen lassen. Und gleich werde ich mir ein Glas Rotwein genehmigen und damit meinen Urlaub feierlich eröffnen.

    Warum lachen eigentlich alle, wenn ich erzähle, dass wir in Bregenz Urlaub machen? Nur um dann gleich zu versichern, dass es da natürlich wunderschön sei. Wir haben jetzt etwas Sorge, dass die etwas wissen, was wir nicht wissen. Oder ist es einfach ein Urlaubsziel für Rentner? Es war so: In der Toskana und am Gardasee waren die bezahlbaren und ohne Auto erreichbaren Quartiere längst ausgebucht (es sind auch nicht sehr viele) und auf den griechischen Inseln kennen wir uns nicht aus. An der österreichischen Ecke des Bodensees sind wir letzten Sommer kurz gewesen und es ist wirklich extrem schön da. Außerdem kann man sowohl Wandern, als auch Baden, als sich auch Kultur und hübsche Städte reinziehen. Aber ich will mich gar nicht rechtfertigen. Ich freue mich, ist immerhin der erste Urlaub seit zwei Jahren. Der ging damals nach Wangerooge. (Was gibt’s denn da zu lachen?)

  • Klöden for Toursieg

    Obwohl er sich ja nicht gerade unverdächtig benimmt und zur Zeit in verdächtig guter Form ist, bin ich doch für Andreas Klöden. Schließlich gilt bis zum Beweis der Schuld die Unschuldsvermutung. 😉 Wenn Klödi nicht noch hochgenommen wird, sieht es ja auch einigermaßen aussichtsreich aus.

    Ich weiß auch nicht so recht, was von dieser ganzen Doping-Sache zu halten ist. Wenn Jörg Jaksche für seine Dopingbeichte tatsächlich eine sechsstellige Summe erhalten haben sollte, wie Andreas Klöden behauptet, dann drängt sich natürlich die Frage auf, wie lange er für diesen Betrag wohl hätte Radfahren müssen und ob sich so nicht leichter Geld verdienen lässt. Und eigentlich ist mir als Zuschauer das Dopingproblem doch ziemlich egal, so wie es mir egal ist, dass Spiderman zu 80% am Computer entstanden ist und gar nicht echt ist, was echt aussieht. Auf den Unterhaltungswert hat der Fake keinen Einfluss. Eher erhöht er sich sogar, weil noch allerlei Skandale um das eigentliche Ereignis herum passieren. Es ist deswegen ein organisatorisches Problem für die Veranstalter, ein gesundheitliches für die Fahrer und ein finanzielles für die Sponsoren. Den Medien kann es eigentlich nur recht sein und den Zuschauern, wie gesagt, egal.

  • Das Gute, Schöne, Hehre

    Im aktuellen Crescendo schreibt Katharina Wagner über das Gute, Schöne, Hehre – in ziemlich geschwurgeltem Stil, damit jeder merkt, dass sie auch studiert hat. Ein schönes Schwurgelbeispiel ist, wo sie schreibt, dass ihr beim Schluss vom Rheingold »leicht und regenbogenbunt« ums Herz wird und von »Frühlingsfrische und Riesenwaschkraft« schwadroniert. Ja, und der Regisseur, der die allzu einfachen Antworten scheut, wird vom Publikum ausgebuht. Dummes Publikum, schlauer Regisseur. So ist das nämlich! Wird bestimmt eine hochintelligente Meistersinger-Inszenierung in Bayreuth, nur keiner wird es merken.

  • Verlockendes Angebot

    Gerade bin ich ganz zufällig auf den Blog Glückshaus gestoßen und dort wiederum auf einen Beitrag, dass man bei 1und1 jetzt ein komplettes Kommunikationspaket bekommt ohne weiter den Anschluss der Telekom zu benötigen, inkl. Flatrates für DSL, Festnetz, Handy usw. Das ist natürlich genial. Cool ist auch die Auslandsoption, die 5 Euro im Monat kostet und mit der man dann für 1 Ct./Min. z.B. in die Schweiz telefonieren kann. Einen Wermutstropfen gibt es allerdings: Anrufe in das Schweizer Handynetz kosten 30 Ct./Min. Das ist scheiße, denn Billigvorwahlen werden bei 1und1 wohl nicht gehen, wären aber deutlich günstiger. Muss ich nochmal überlegen.

  • Eine neue Seite ist eine neue Seite ist eine neue Seite

    Offenbar ist die Frage, ob man externe Links im gleichen oder in einem neuen Fenster öffnen lassen soll, heiß umstritten. Obwohl die meisten Blogger und Surfer, die etwas auf sich halten, wohl eher Variante 2 bevorzugen.

    Ich persönlich finde es allerdings unglaublich ärgerlich, wenn eine neue Seite die vorherige einfach killt, ohne mich zu fragen. Ich könnte die Alles-in-einem-Fenster-Meinung verstehen, wenn typischerweise mit jedem Klick ein neues Browser-Fenster aufginge. Das würde natürlich wirklich nerven, ist aber mit einem vernünftig eingestellten Tab-Browser nicht der Fall. Und einen einfachen Klick finde einfach praktischer als die Variante Apfel bzw. Strg + T.

    Und in meinen Augen hat das mit Bevormundung überhaupt nichts zu tun, sondern mit der Logik, dass eine neue Seite eine neue Seite ist und deswegen auch als neue Seite dargestellt werden sollte. Verlinkte Seiten innerhalb einer Website sollten deshalb natürlich im gleichen Fenster öffnen, da finde ich es in der Regel auch dämlich, wenn ein neues Fenster aufgeht.

    Grundsätzlich ist Surfen eine so dermaßen zerstreuende Tätigkeit, dass ich keinen Bock habe, nach ausgiebigem Abschweifen wieder 100 Seiten zurückzusuchen, auf die Seite, die ich eigentlich lesen wollte. Ist natürlich eigentlich auch kein Thema mit dem Zurück-Pfeil, aber etliche Websites haben für alle Seiten die gleiche Überschrift und welche war dann noch mal diejenige welche?

    P.S.: Über so ein läppisches Thema kann man sich wirklich toll aufregen! 😉

  • Das ist Bahnsinn!

    Die ICs der Deutschen Bahn sind wirklich die Ärsche der Schienen. Zum einen, weil sie immer auf alle anderen Züge warten müssen und als letzte weiter fahren dürfen, wenn es irgendwo ein Problem gibt. Zum anderen, weil auf sie selbst wiederum kein anderer Zug wartet. Das heißt im IC ist die Chance, nicht pünktlich ans Ziel zu kommen, um ein Vielfaches höher als in einem ICE oder selbst einen Regional-Express oder Metronom oder sowas. Diese Regionalzüge warten nämlich meistens nicht, weil der nächste schon eine Stunde später fährt. Aber nicht nur das. Im IC zahlt man dann noch einen Zuschlag dafür, dass man in den ausrangierten und mittlerweile wirklich ziemlich klapprigen ehemaligen InterRegio-Wagen fahren darf. Als diese noch InterRegio-Wagen und bedeutend neuer als heute waren, musste man übrigens noch keinen Zuschlag bezahlen.

    Und wer jetzt glaubt, ich hatte gestern eine ausgesprochen nervtötende Bahnfahrt, der liegt vollkommen richtig. Ich habe eine kleine Verschwörungstheorie entwickelt die besagt, dass die Deutsche Bahn für Verspätung neuerdings immer spielende Kinder auf dem Gleis vorschiebt. Der kommunikative Vorteil: da kann die Bahn nun wirklichs nichts dafür und Kindern sieht man es ja eher nach als Erwachsenen oder Selbstmördern, dass sie die Folgen ihres Tuns nicht absehen. Tatsächlich werden die spielenden Kinder erstaunlich oft als Grund für Halt auf freier Strecke angegeben. Und etwas misstrauisch macht einen, wenn der Zugverkehr auf dem Nebengleis ungehindert vonstatten geht.

  • Das neue Microsoft

    Luhmann, der übrigens ein Sohn der Stadt Lüneburg ist, hat einmal gesagt: »Was wir über die Gesellschaft, ja über die Welt in der wir leben, wissen, wissen wir durch die Massenmedien.« Heute muss man natürlich eher sagen: Was wir über die Welt in der wir leben, wissen, wissen wir durch Google. Google scheint sich zu so einer Art neuem Microsoft zu entwickeln: Man kann mittlerweile fast alles mit Google machen, nicht mehr bloß Websuche. Google bietet sozusagen ein vollintegriertes Online-Office mit Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, E-Mail, Internettelefonie, Blog-Tool, Web-Statisken, Übersetzungstool usw. usf. Wie Microsoft weiß Google dann wahrscheinlich so ziemlich alles über einen.

    Nichtsdestotrotz sind diese Webapplikationen einfach cool. Ich habe mir neulich mal zoho.com angeguckt, was etwas schicker und für meine Begriffe »intuitiver« als Google daher kommt. Zoho bietet u.a. zusätzlich noch Projektmanagement-Software. Aber auch hier speichert man natürlich die eigenen Daten vertrauensvoll auf dem Server des Anbieters.