Christian Holst

Kulturmanagement :: Kulturmarketing :: Digitale Transformation


Kategorie: Allgemein

  • Zur Spielplanwahl am Thalia

    Vor kurzem wurde in verschiedenen Blogs und Kulturteilen die Aktion des Thalia-Theaters diskutiert, den Spielplan demokratisch wählen zu lassen. Kurz rekapituliert: das Thalia wollte vier der acht Premieren im Großen Haus für die Saison 2012/13 von der Öffentlichkeit bestimmen lassen und bat zur Abstimmung. Detaillierte Abstimmungsregeln gab es keine, so dass sich die Aktion verselbständigte und »skurrile Werke« bzw. »Amateurdramen« auf die vorderen Plätze gevoted wurden. Das Thalia selbst resümiert knapp und desillusioniert: Kunst und Demokratie passen einfach nicht zusammen.

    In den Printmedien wurde dieses Experiment einstimmig abgeurteilt. In den Blogs fiel die Diskussion etwas differenzierter aus. Insbesondere Postdramatiker berichtete sehr fundiert und wiederholt über die Aktion. Axel Kopp und Christian Henner-Fehr begrüssten das Experiment und kritisierten die Durchführung. Ich habe meine spontane Meinung mit Kommentaren bei Christian und Axel bereits kundgetan, möchte aber im Nachklang noch einen Gedanken zu dem Thema ergänzen. (mehr …)

  • Weltuntergang

    Jetzt habe ich gerade wieder angefangen zu bloggen und das soll es schon wieder gewesen sein? In der aktuellen Ausgabe des Kulturmanagement Magazins geht es um den «Weltuntergang», der 2012 (wieder einmal – diesmal laut Maya-Kalender) bevorstehen soll. Auf den Seiten 16ff. werden verschiedene Personen nach ihrer Vision eines Kulturbetriebs 0.0 gefragt, was also wäre, wenn man komplett bei Null anfangen müsste, weil keine Strukturen, kein Geld vorhanden wäre.
    Als ich die Statements gerade las, musste ich an Olivier Messiaens «Quatour pour la fin du temps» denken. Nicht nur wegen des apokalyptischen Titels, sondern vor allem wegen der Entstehungsgeschichte des Quartetts, wenn man so will nämlich in einem Kulturbetrieb 0.0. Das Quartett entstand 1940/41 im Kriegsgefangenenlager Görlitz und wurde dort auch, vor fast auf den Tag genau 71 Jahren, bei Eiseskälte und unter widrigen Umständen vor 400 Personen uraufgeführt. Trotz oder gerade wegen dieser Umstände konnte Messiaen später sagen: «Niemals wurde mir mit soviel Aufmerksamkeit und Verständnis zugehört.» (mehr …)

  • Da bin ich wieder

    So, da bin ich wieder. Zu meinen guten Vorsätzen für das neue Jahr gehört es, das Kulturblog zu reanimieren. Der erste Schritt ist hiermit gemacht.

    Aber warum eigentlich wieder bloggen? Als ich kürzlich meine Blogroll ausmistete, stellte ich fest, dass viele Einträge gar nicht mehr aktiv waren, sondern entweder wie dieses Blog pausieren oder ganz aufgehört haben. Unter letzteren waren z.B. die Duisburger Philharmoniker, die mit ihrem Projekt Philharmonie 2.0 als eine der ersten deutschen Kultureinrichtungen im Web 2.0 aktiv und sichtbar wurden, aber auch eine der ersten sind, die es wieder sein lassen. Und Axel Kopp, der als Social Media-Beauftragte in Kultureinrichtungen etwas zu reißen versuchte, bilanzierte kürzlich bitter: «Sämtliche anderen Social Media Beauftragten von Kultureinrichtungen weinen jede Nacht.» (mehr …)