Christian Holst

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Ein Buch namens Zimbo

Max Goldt hat ein neues Buch veröffentlicht. Es enthält eine Sammlung einiger Titanic-Kolumnen sowie die Dankesrede zur Verleihung des Kleist-Preises. Bislang habe ich noch jedes Buch von Max Goldt verschlungen, aber diesmal ist der Funke irgendwie nicht rübergesprungen.

In einer Rezension des Hessischen Rundfunks heißt es: «… der Schreibstil wird dann zum eigentlichen Bedeutungsträger.» Da ist was dran und wahrscheinlich hat mich das diesmal – zum ersten Mal – gestört. Im Vorgänger-Buch Vom Zauber des seitlich dran Vorbeigehens, so war mein Eindruck, gab es eine Reihe von Texten, in denen Goldt Stellung zu mehr oder wenigen aktuellen Problemen oder Fragen bezog und die sich tendenziell von der assoziativen Kolumne zu einer eher ernsthaften, gründlich reflektierenden essayistischen Form entwickelt hatten. Diesmal scheint’s mir wieder in die andere Richtung zu gehen und kaum über eine Reminiszenz an alte Texte und Bücher hinauszugehen. Den Texten fehlt das überraschende Moment und die sinnfälligen Aufhänger.

Vielleicht aber gibt es ja auch ein Max Goldt-Alter, aus dem ich jetzt einfach raus bin? In seinen Lesungen sitzen wirklich immer 90% Studenten.

Kommentare

3 Antworten zu „Ein Buch namens Zimbo“

  1. Avatar von Stephanie

    Ich denke nicht, dass du aus dem Max Goldt-Alter raus bist. Wenn das neuste Werk sich von seinen, dich sonst in den Bann zeihenden, unterscheidet dann ist es doch nicht verwunderlich, dass es dir nicht gefällt, weil es deine gewohnten Erwartungen nicht erfüllt. Vielleicht hätte dir das neue Werk besser gefallen, wenn du nicht gewusst hättest von wem es verfasst worden ist.

    1. Avatar von Christian Holst

      Das ist ein interessanter Gedanke. Problem nur: Max Goldt erkennt man immer am Stil. Wenn ein anderer Name auf dem Buch gestanden hätte, hätte ich wahrscheinlich gedacht: Was ist das denn für eine peinliche Max Goldt-Imitation und es noch schlechter gefunden. 😉

  2. Avatar von WORTlieb mARTin

    Wirklich interessante Beiträge finde ich auf deinem Blog. Weiter so.

    Max Goldt ist immer wieder gut, wenn auch nicht zu jeder Zeit. War auch mal an einer seiner Lesungen und habe daduch den Altersdurchschnitt erheblich angehoben. Soviel zum Studenten-Literaten.

    Habe übrigens Kulturblog.net auf meinem [Poetenblog] verlinkt. Gib mir doch ev. über Twitter (@wortlieb @fastfoodpoetry) kurz Bescheid, ob Du überhaupt in meiner Blogroll stehen willst…

    Grüsse aus Bern, WM

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